Fitnessgeräte werden im Amtmannspark am See in Bordesholm aufgestellt

Die Klosterinsel direkt am See gilt als der historische Ortskern von Bordesholm. Mit der Gründung des Augustiner Chorherrenstifts 1227 begann das Leben als Ort. Die Klosterkirche samt historischer Mauer sowie das im ehemaligen Kloster beheimatete Altenpflegezentrum Klosterstift, aber auch der Torso der 2018 zusammengebrochenen gut 700 Jahre alten Gerichtslinde auf dem Lindenplatz sind heutzutage Anziehungspunkte für den Fremdenverkehr. Der Fitnessparcours dürfte nun noch ein paar mehr Menschen anlocken. Fünf Vetos gegen den Standort in Bordesholm: Bei neun Jastimmen, fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung ist von Bordesholm beschlossen worden, die fünf Outoor-Fitnessgeräte wie einen Ganzkörpertrainer, Beinheber oder eine Calisthenicsanlage im Amtmannspark vor dem ehemaligen Kreishaus am Seerundweg aufzustellen. Die Kosten belaufen sich auf rund 20.000 Euro, die der Tourismusverein Bordesholmer Land durch einen Fördertopf der Aktivregion Mittelholstein finanzieren will. Ab Frühsommer soll auf einem 200 Quadratmeter großen Areal das Schwitzen mit Blick auf die historische Keimzelle Bordesholms möglich sein. "Unpassend im historischen Ortskern" : CDU, UWB, aber auch Grüne sahen nach der Vorstellung des Projekts im Februar Beratungsbedarf - vor allem bezüglich des Standorts. Die CDU hatte einen Bereich an der Pastorenbucht in Richtung Vogelwiese vorgeschlagen. Thorsten Pogge (UWB) und auch die Grünen hatten die Badestelle an den Seeterrassen avisiert. Beide Alternativen waren aber nicht oder nur schwierig realisierbar gewesen. Daher stimmte die CDU in der entscheidenden Gemeindevertretung dagegen. "Das ist unpassend im historischen Ortskern", machte Fraktionschef Ulrich Schuster bei der Abstimmung deutlich. Naturschutzbehörde hat Standort am See zugestimmt: Bürgermeister Ronald Büssow (SPD), der auch stellvertretender Chef des Tourismusvereins ist, betonte: "Ich habe mit den Bewohnern im Kreishaus gesprochen, da gibt es keine Bedenken." Zudem hat die Untere Naturschutzbehörde des Kreises nichts gegen einen Outdoor-Fitnesspark im Amtmannspark einzuwenden. Der Alternativstandort in der Pastorenbucht werde abgelehnt, in dem vorgeschlagenen Areal auf der Liegewiese links der Seeterrassen sei man platzmäßig wegen des Uferrandstreifens sehr eingeschränkt. "Ich kann die Bedenken der CDU auch nicht teilen." Kulturverein Bordesholm sieht Synergien: Reinhard Koglin, Vorsitzender des Kulturvereins Bordesholmer Land, kann sich mit dem gewählten Standort auch bestens anfreunden. "Das beißt sich überhaupt nicht mit dem historischen Ambiente." Er sieht das Projekt eher als Ergänzung. "Vielleicht können wir Synergien erzielen und dadurch Menschen auf die Klosterinsel ziehen, die sonst nicht kommen würden." Er habe auch schon mal auf den Geräten am Einfelder See trainiert. "Da sind nun auch nicht ständig Leute am Trainieren." Bedenken wegen Parkplatznot : Gabriele Steffen (Grüne) gab zu bedenken, dass sich durch den neuen Outdoor-Fitness-Platz die ohnehin schon angespannte Parkplatzlage rund um die Klosterinsel weiter verschärfen könnte. Büssow räumte ein, dass der See an guten Tagen zahlreiche Spaziergänger anziehe und dass es eng sei. Lesen Sie auch: Fitness-Stationen am Bordesholmer See "Ich gehe aber nicht davon aus, dass die neuen Fitnessgeräte zu einer Verschärfung führen." Das sahen viele andere auch so. Hendrik Geilenkirchen (CDU) geht davon aus, dass der ein oder andere Jogger die Geräte nutzen werde. Und die kämen ja meistens schon ohne Auto. "Ansonsten wird es zu keinen Ansammlungen kommen."