Flintbek: Fund eines 1500 Jahre alten Ofens lässt die Archäologen staunen

Von montags bis donnerstags sind Ausgrabungsleiter Erik Müller und sein Team von Archäologischen Landesamt am Ortsausgang von Flintbek aktiv. Dort soll ein Baugebiet entstehen. Nachdem das Baufeld abgesteckt wurde, stehen in den kommenden Wochen und Monaten die Voruntersuchungen für die Fläche auf dem Plan. Flintbek ist bekannt für erfolgreiche Grabungen: Der Grund: "Der Bereich um Flintbek ist bekannt für erfolgreiche Grabungen", erklärt Müller. Als die benachbarten Wohngebiete in den 80er Jahren entstanden, wurden dort ebenfalls Untersuchungen gemacht - mit Erfolg. "Diverse Urnengräber sind damals dort entdeckt worden", erinnert sich Müller. Daher war klar, dass auch im geplanten Baugebiet Untersuchungen anstehen. "Das wird immer als erstes gemacht, denn wenn plötzlich beim Erschließen Funde gemacht werden, dann stocken plötzlich alle Gewerke", weiß Müller. Seit 20 Jahren ist der Archäologe aus Kiel bereits für das Landesamt unterwegs, selten hat er so interessante Funde gemacht. "Wir retten Informationen, die im Boden stecken": "Wir graben aus und damit retten wir die Informationen, die im Boden stecken", erklärt Müller seine Arbeit. André Fomin gehört zum Team, er kniet auf einem Kissen und ist konzentriert dabei, vorsichtig Erde abzukratzen. Der Bodenbereich, in dem er arbeitet, wirkt deutlich heller als die Umgebung. "Wir vermessen auch die Umrisse, alles wird auf einem Grabungsplan notiert", erläutert Müller und zeigt auf seinen Kollegen, der hoch auf einem aufgeschütteten Hügel steht und Fotos macht. Vereinzelt seien Tonscherben gefunden worden, insgesamt haben die sechs Mitarbeiter bereits 300 Fundstücke und Fundstellen markiert. Auch Florentine Förster sitzt auf dem Boden, geschützt vor der heißen Sonne mit einem kleinen Schirm, und schabt in der Erde. Sie ist Archäologistudentin aus Kiel und absolviert ihre FSJ (freiwilliges soziales Jahr) beim Landesamt. "Die Arbeit macht Spaß. Im Sommer ist man viel draußen und im Winter wird alles dokumentiert und aufgearbeitet", sagt sie. Das Wetter spielt auch gerade mit, obwohl: "Es wird fast ein bisschen zu heiß in den kommenden Tagen, da werden wir Pavillons aufbauen müssen", sagt Müller. Im hinteren Bereich der Fläche, die bisher bearbeitet wurde, ist sein persönliches Highlight zu finden. "Wir haben einen Ofen entdeckt, der wahrscheinlich 1500 Jahre alt ist und vielleicht in einem Werkbereich stand", strahlt Müller und zeigt auf die Fundstätte. "Das lässt sich jedoch abschließend noch nicht mit Bestimmtheit sagen." Auf rund 6000 Hektar werden die Archäologen noch weiter suchen und graben. "Bis September werden wir vor Ort sein und nach weiteren interessanten Funden aus der Geschichte suchen", sagt Erik Müller. Immer von montags bis donnerstags am Ortsausgang von Flintbek. Immer informiert: Lesen Sie alle Nachrichten aus der Region Rendsburg.

Archäologie - Spannende Funde in Flintbek