Gegen den Krebs auf dem Nord-Ostsee-Kanal: Börteboote sammeln Spenden

Mit lauter Metal-Musik und unter schwarzer Wacken-Flagge war Günter Jacobs am Sonntag auf großer Fahrt. Der 72-Jährige ist vielen als "Wacken-Opa Günter" bekannt, der mit ungewöhnlichen Aktionen Geld für den guten Zweck sammelt. Am Sonntag war er mit freiwilligen Helfern auf Börtebooten anlässlich des 125.-Kanaljubiläums auf dem Nord-Ostsee-Kanal unterwegs und machte an mehreren Stationen halt. "Es ist ganz klasse, was die hier geleistet haben", lobte Jacobs seine Begleiter am Ende der Tour. Am Morgen waren die beiden Börteboote "Pinguin" und "Kormoran" in Brunsbüttel gestartet. Dabei fuhren die Freiwilligen den Nord-Ostsee-Kanal entlang und sammelten Spenden für die Aktion "Lautstark gegen Krebs". Nord-Ostsee-Kanal: Börteboote sammeln Spenden dank "Wacken-Opa Günter": Die Idee war dem Wacken-Opa in der vergangenen Woche gekommen. "Ich hatte die Dokumentation anlässlich des Jubiläums gesehen und mir gedacht, dass man da auch irgendetwas machen muss. Schließlich finden wegen der Corona-Epidemie keine Festivals statt." Noch am selben Abend rief Jacobs Dennis Allers an. Gemeinsam mit Kristian Haas sagte Allers zu, dass die "Pinguin" an der Tour teilnehme. Kurze Zeit später gab es mit der "Kormoran" aus Kiel eine zweite Zusage. Als letztes sagte auch noch Jürgen Schiller zu, dass er mit der "Nathurn" aus Rendsburg entgegenkomme und die Spendensammler unterstütze. "Börteboote sind speziell für die Insel Helgoland gebaut", erläuterte Dennis Allers. Sie wurden beispielsweise in der Fischerei eingesetzt und sind mittlerweile selten geworden. So gebe es noch etwa 24 registrierte Börteboote. Nord-Ostsee-Kanal: Börteboote "Kormoran", "Pinguin" und "Nathurn" sammeln Spenden: Die "Kormoran" und die "Pinguin" seien in den späten 1960er-Jahren gebaut worden und befänden sich seit Langem im Besitz alter Helgoländer Familien. Auch wenn die Spendensammlung etwas kurzfristig veranstaltet wurde, ist Günter Jacobs begeistert. "Das sind Aktionen, die ich liebe." Im vergangenen Jahr legte er 500 Kilometer in seinem Rollstuhl zurück, als er aus dem hessischen Fritzlar in zwölf Tagen nach Wacken reiste. Natürlich alles für den guten Zweck. "Ich habe einen Freund überraschend an Krebs verloren. Wir waren im gemeinsamen Urlaub. Eine Woche später kam er ins Krankenhaus mit der Diagnose Lungenkrebs, einige Wochen später starb er. Ich war schockiert." Nord-Ostsee-Kanal: Börteboote helfen Deutscher und Schleswig-Holsteinischer Krebshilfe, aber auch die DKMS: Als Wacken-Fan der ersten Stunde wurde er auf die Initiative "Lautstark gegen Krebs" aufmerksam. Seit zwei Jahren ist er ein Teil davon. "Wir unterstützen die Deutsche und die Schleswig-Holsteinische Krebshilfe, aber auch die DKMS, die den Blutkrebs bekämpft, aber auch Projekte für Nachwuchsmusiker. Da es dieses Jahr keine Festivals gibt, mussten wir uns was einfallen lassen, um Spenden zu sammeln", so der Wacken-Opa. Die Spendensumme ist noch unbekannt. Mehr aus Rendsburg lesen Sie hier.

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