Gemeinde Wattenbek stimmte der Einstellung eine Klimaschutzmanagers zu

Das Amt Bordesholm will eine Expertin oder einen Experten ab 2021 einstellen. Mit dem Amt Molfsee denkt man über eine Kooperation nach, um eine volle Stelle auszuschreiben zu können. Beide Ämter wollen eine Förderung des Projektträgers Jülich, der Zuschüsse für Klimaprojekte im Auftrag der Bundesregierung verteilt, beantragen. 65 Prozent der Lohnkosten werden für 24 Monate gefördert. Die halbe Stelle in Bordesholm kostet für die zwei Jahre 114 000 Euro. Der Eigenanteil des Amtes beläuft sich auf 40 000 Euro. Zu den Aufgaben eines Klimaschutzmanager gehört unter anderem die Entwicklung eines fundierten Maßnahmenkatolgs für jede einzelne Gemeinde. Amtsausschuss kippte Einstimmigkeit: In zwölf der 14 Kommunen im Amt Bordesholm wurde der Einstellung in den vergangenen Monaten zugestimmt, nur in Wattenbek und Schmalstede war das Thema wegen der Corona-Krise nicht vorab beraten worden. Trotzdem hatte der Amtsausschuss die in vielen Dörfern umstrittene Stelle am 25. Juni mit großer Mehrheit beschlossen. Das Gremium wich dabei nach längerer Debatte auch von der im Beschluss ursprünglich verankerten "Einstimmigkeit aller 14 Gemeinden" ab. Gegenstimmen kamen nämlich aus Wattenbek und Bordesholm. Damit war die Realisierung beschlossene Sache. Volker Techow sprach von "beschiss": Die Debatte in Wattenbek, in der eine Mehrheit der Ortsvertreter eigentlich gegen die neue Stelle ist, war somit Makulatur. Viele Vertreter monierte vor allem, dass von der "Einstimmigkeit aller Orte" im Amtsausschuss abgerückt wurde. Zu Beginn der Sitzung hatte der büroleitende Beamte der Amtsverwaltung, Kai Volkmann, den neuen Beschlussentwurf mit dem Verzicht verteilt. Die Rüge von Björn Olaf Maaß (WfW) akzeptierte er. Volker Techow (KWW) wurde deutlich: "So ist das beschiss!" Wattenbeker sehen Sinn nicht: Ratlosigkeit herrschte. Thomas Haese (WfW) beantragte deshalb eine fünfminütige Sitzungsunterbrechung, in der sich die Fraktionen beraten konnten. Für Geesche Schmidt (AfW) ist die Außenwirkung der Debatte "doof". Sie fügte hinzu: "Keiner hier ist gegen Klimaschutz. Und eigentlich sperren wir uns nicht. Aber ein Projekt muss etwas nützen." Den Sinn in einem Klimaschutzmanager sieht Günter Herbert (AfW) ebenfalls nicht. "Wir stehen doch nicht bei Null und vieles ist bekannt." Zustimmung erfolgte aber doch: Der Jurist Axel Höper (AfW) appellierte, dass die Vertretung aus formalen Gründen zustimmen sollte. Bei einer Ablehnung würde die Gemeinde vom Experten nicht berücksichtigt, obwohl man über den Amtshaushalt eine Stelle mitfinanziert, die man gar nicht wollte. 9000 Euro seien das, so Techow. Bei vier Enthaltungen stimmte die Gemeinde letztlich zähneknirschend zu. Weitere Nachrichten aus der Region Rendsburg lesen Sie hier