Gemeinde lässt die Badestelle am Dörpsee in Schacht-Audorf einzäunen

Ein Zaun um die Badestelle am Dörpsee war Streitthema auf der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter in Schacht-Audorf. Einige Mitglieder des Gremiums monierten, dass es nicht genug Zeit zur Beratung gegeben habe und die vorgestellten Vorschläge nicht durchdacht seien. Gegenüber stand diesen Argumenten der Zeitdruck: Sollte das Thema vertagt werden, falle die diesjährige Badesaison ins Wasser. Gemeinde steht in der Verantwortung: Der leitende Verwaltungsbeamte, Torsten Eickstädt, erläuterte, dass der Bundesgerichtshof ein Urteil gefällt habe, nach dem Gemeinden, die Badestellen mit Steganlagen und Rutschen unterhielten, in der Pflicht seien, diese zu beaufsichtigen. Die Gemeinde sei als Betreiber in der Verantwortung. „Wir haben ein Naturbad mit Steg und Rutsche. Daher sind gewisse Rahmenbedingungen notwendig“, sagte Bürgermeisterin Beate Nielsen (CDU). Derzeit gebe es einen alten Maschendrahtzaun aus den 1960er Jahren, der zum Teil niedergetrampelt worden sei. Das sei nicht ausreichend. Durch den Zaun entstehe ein abgeschlossener Raum, der nur betreten werden kann, wenn eine Badeaufsicht anwesend ist. Die nötigen Mittel seien bereits in den Haushalt eingestellt worden. Badeaufsicht durch die DLRG: Sicher sei der Zaun notwendig, meinte Frank Bergmann (Allgemeine Schacht-Audorfer Wählergemeinschaft), jedoch halte er eine Entscheidung für unausgegoren. Beispielsweise müsse man beachten, ob die Badeaufsicht durch die DLRG nach wie vor gewährleistet sei oder ob zusätzlich Kosten entstünden, die beispielsweise zur Folge hätten, dass man Eintritt verlangen müsse. Er wolle das Thema lieber in einer späteren Sitzung aufgreifen. Darauf entgegnete die Bürgermeisterin, dass die nächste Sitzung erst nach der Sommerpause stattfände, somit die Badesaison gelaufen sei. Man sollte den Bürgern die Möglichkeit zum Baden geben, da durch die Corona-Pandemie kaum jemand in den Sommerurlaub fahren könne, so Beate Nielsen. Abriss der Steganlage käme teuer als der Zaun: Frank Dekarz (CDU) erläuterte, dass er mit einem Unternehmer an der Badestelle gewesen sei und unverbindlich über den Rückbau gesprochen habe. Der Abbau der Steganlage, der eine der Folgen sei, sollte kein Zaun gebaut werden, koste einen sechsstelligen Betrag. „Der Unternehmer meinte, bei den Anlagen müsste er schweres Gerät auffahren“, sagte Dekarz. Er gehe von 150.000 Euro aus. Ein Betrag der die Kosten des Zaunes um ein Vielfaches überschreite. Vertretung einstimmig für die Einzäunung: Nach einer kurzen Unterbrechung zur Beratung ließ die Bürgermeisterin über den Antrag abstimmen. Dabei forderte sie eine namentliche Abstimmung, sodass jeder Gemeindevertreter namentlich aufgerufen wurde und seine Stimme öffentlich abgeben musste. Mit acht Ja-Stimmen wurde der Antrag dann schlussendlich einstimmig angenommen. Newsletter der Kieler Nachrichten Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? 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