Haushaltsplan für 2021: Felde schlittert auf die schwarze Null zu

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie spielen bei den Planungen für den Felder Finanzhaushalt „keine große Rolle“, sagte Amtskämmerer Marco Carstensen. Unter anderem liege das an den Kompensationszahlungen vom Land. Vielmehr sei die Finanzlage der Kommune einer Entwicklung der vergangenen Jahre geschuldet. In der Vergangenheit sei in Felde viel liegengeblieben. Daher habe man in den letzten drei, vier Jahren, zum Beispiel in die Sanierung der Grundschule, einiges an Geld investiert. „Das ist aus den normalen Haushalten mitfinanziert worden. Und so wurden die liquiden Mittel heruntergefahren“, sagte Carstensen. In Zahlen bedeutet dies, dass in der vorläufigen Planung, die am Donnerstagabend im Finanzausschuss besprochen wurde, im Ergebnishaushalt für 2021 zunächst ein Defizit von knapp 270.000 Euro auftauchte. Die Finanzmittel der Gemeinde würden zum Ende des kommenden Jahres ein Minus von etwa 350.000 Euro aufweisen. Unter anderem mit der Übertragung von Haushaltsmitteln aus dem laufenden Jahr sowie der eingerechneten Absenkung der Kreisumlage kann Felde aber zumindest das Defizit im Ergebnishaushalt nahezu ausgleichen. Der Kämmerer betonte aber auch, dass sich die Jahresabschlüsse in der jüngeren Vergangenheit zumeist positiver dargestellt hätten, als in der Haushaltsplanung zunächst berechnet. Zudem könnte mittelfristig wieder frisches Geld in die Gemeindekasse kommen. „Überschüsse ergeben sich zukünftig hoffentlich aus der Erweiterung des Gewerbegebiets. Dann könnte die Gemeinde wieder eine Reserve aufbauen“, sagt Carstensen. Sechs von elf Hektar dienen der Gewerbeansiedlung: Denn in der Felder Politk hat man sich dazu entschlossen, das Gewerbegebiet Klein Nordsee auszubauen. Flächen von elf Hektar kauft die Kommune zu diesem Zweck. Der Vertragsabschluss werde derzeit vorbereitet, sagte Olaf Greve (Grüne), Vorsitzender im Finanzausschuss und stellvertretender Bürgermeister. Sechs Hektar sollen für Gewerbeansiedlungen genutzt werden, fünf Hektar zunächst bei der Gemeinde verbleiben. Die Mitglieder des Ausschusses verständigten sich darauf, zwei gesplittete Kredite für den Ankauf der Flächen aufzunehmen. Für den Gewerbeanteil ist eine Kreditsumme von 500.000 Euro über 15 Jahre vorgesehen. Beim fünf Hektar großen Areal sind es 410.000 Euro über 30 Jahre. Lesen Sie auch: Gewerbesteuer in Flintbek wieder gesenkt Auf höhere Gewerbesteuern müssen sich interessierte Unternehmer in Felde zunächst nicht einstellen. Eine Anhebung der Hebesätze war von der Verwaltung als Möglichkeit aufgezeigt worden, um der finanziellen Entwicklung der Gemeinde entgegen zu wirken. Doch der Finanzausschuss sprach sich dagegen aus. Auch bei der Bestückung des Gewerbegebiets wolle man genau hinschauen, sagte Rolf Sebelin (BFF/CDU). „Wir haben gewisse Ansprüche an das Gebiet, und wollen nicht überall nur große Hallen stehen haben. Wir sollten nicht nur auf die Gewerbesteuer schauen“, ergänzte Sebelin. Die Bürger müssen ab dem 1. Januar aber etwas tiefer in die Tasche greifen. Der Ausschuss beschloss einer Erhöhung der Grundsteuer B von 339 auf 363 Prozent. Das entspricht dem Nivellierungssatz des Landes Schleswig-Holstein. Die Anhebung des Hebesatzes für die Grundsteuer B ergibt für Felde laut Finanzverwaltung jährliche Mehreinnahmen von knapp 20.000 Euro.