Imland-Klinik: 300 Betten für an Corona erkrankte Patienten

Im Labor der Imland-Klinik wird seit Dienstagabend bei Verdachtsfällen selbst auf Corona getestet. Das teilte Geschäftsführerin Dr. Anke Lasserre am Donnerstag mit. Die Vorbereitungen des Krankenhaues für den in den nächsten Tagen prognostizierten Schub von Infizierten sind abgeschlossen. An den beiden Klinikstandorten Rendsburg und Eckernförde stehen 300 Betten bereit – die Station 41 in der Lilienstraße 20 ist mit 38 Betten Corona-Station. "Die Stimmung mit den 300 leeren Betten ist ganz merkwürdig": Insgesamt hat die Klinik in Rendsburg und Eckernförde 800 Betten – davon 600 in der Kreisstadt. „Die Stimmung mit den 300 leeren Betten ist ganz merkwürdig. Alle sind angespannt, keiner weiß, was kommt“, beschrieb die Imland-Geschäftsführerin Dr. Anke Lasserre die Situation. Seit dem 13. März habe ein Krisenstab der Klinik die „Vorbereitungen für den prophezeiten Ansturm geschaffen“. Alle Behandlungen und Operationen, die planbar und verschiebbar gewesen seien, habe man verschieben können. Die Station 41, in der regulär die Unfallchirurgie zu finden ist, wurde freigemacht und steht mit 38 Betten als „Corona-Station“ bereit. Der Bereich im vierten Stock ist zurzeit noch leer. Unfallpatienten werden momentan in Eckernförde konzentriert. Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? Dann melden Sie sich hier für den Newsletter " Holstein Kiel - Die Woche " kostenfrei an. Versand: jeden Freitag, 11.30 Uhr. 17 Mitarbeiter befinden sich in Quarantäne: eine Vorsorgemaßnahme: Derzeit werden sieben schwere Corona-Fälle in Rendsburg und Eckernförde behandelt. „Zwei Patienten müssen beatmet werden, fünf intensivmedizinisch“, gab Anke Lasserre bekannt. Insgesamt stehen in den beiden Kliniken 54 Intensivbetten bereit – 32 davon mit Beatmungsgeräten. 26 davon in Rendsburg, sechs in Eckernförde. „Innerhalb eines Tages kann die Anzahl aber um zehn Geräte erhöht werden“, so die Geschäftsführerin. Maximal können aber 64 Personen beatmet werden. Zudem sind in den letzten Wochen gut 60 Mitarbeiter aus dem Pflegebereich „intensivmedizinisch“ geschult worden, um personellen Engpässen vorzubeugen. Nach Angaben von Lasserre ist noch keiner der Mitarbeiter positiv getestet worden. Aber 17 befinden sich in Quarantäne. Eine Vorsorgemaßnahme: „Alle waren aus dem Urlaub, vor allem aus Skigebieten, zurückgekehrt.“ Zeitersparnis durch Tests im eigenen Labor: Dass im Labor im Keller der Imland-Klinik jetzt selbst getestet werden kann, sieht Lasserre als großen Vorteil in puncto Zeitersparnis. „Drei Stunden nach der Testung haben wir das Ergebnis. Zuletzt haben wir zwei Tage gewartet.“ Als Dankeschön übergab sie Ines Schindewolf, der leitenden medizinisch-technischen Assistentin im Labor, einen Korb mit Obst und Schokolade für die Mitarbeiter. „Nervennahrung“, so die Geschäftsführerin. Von dem 20-köpfigen Team im Labor sind momentan vier Mitarbeiter mit den PCR-Tests befasst. Bis zu 30 sind seit Dienstagabend pro Tag gemacht worden. Insgesamt ist die Testung von bis zu 49 Personen täglich möglich. „In der kommenden Woche wird das Team auf sechs Köpfe aufgestockt“, so Schindewolf. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde gab es gestern Mittag 73 Menschen, bei denen eine Infizierung mit dem Coronavirus nachgewiesen war. „Wir haben das Mögliche gemacht, nun müssen wir abwarten“, so Anke Lasserre. Zum Klinik-Hilfspaket von Gesundheitsminister Jens Spahn betonte sie: „Ich hoffe, dass der Betrag für die bereitgestellten Betten ausreichen wird.“ Allerdings rechnet sie weiterhin mit einem Verlust bis Herbst in einer Gesamthöhe zwischen einer und sieben Millionen Euro, die der Imland-Klinik durch die Corona-Krise entstehen werden. „Da hoffe ich noch auf Nachbesserungen durch Herrn Spahn.“ Landrat Rolf-Oliver Schwemer, der Aufsichtsratsvorsitzender der kreiseigenen Imland-Klinik ist, hatte bereits am Sonntag kritisiert, dass die angekündigte Kompensation für diese bereitgestellten Betten lediglich im Fallpauschalen-Bereich liege. Zudem reiche das Pflegebudget nicht aus und die Vergütung der Versorgung von Corona-Patienten falle geringer aus als die der verschobenen Behandlungen. 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300 Betten stehen bereit - Corona: Imland-Klinik testet selbst