Im vergangenen Jahr sei zwar über mehrere Wochen ein Storchenpaar auf dem Horst gewesen, allerdings sei es dabei nicht zu einer Brut gekommen. Das sollte sich durch eine Grundsanierung des Horstes in diesem Jahr ändern.
Das schließt Jürgen Lustig nicht aus. In Sachen Storch ist er ein Experte, denn Lustig gehört zu den Gebietsbetreuern des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) in der Arbeitsgruppe Weißstorch. Für Lustig steht fest: „Besonders die aus dem Osten kommenden Störche sind in diesem Jahr später auf dem Heimweg, weil die Wetterlage es nicht früher zugelassen hat. Das bedeutet, dass auch in den nächsten Tagen noch Störche heimkehren.“
Späte Heimkehrer
Genau für diese späten Heimkehrer sind solche sanierten Horste interessant. „Aber auch für die Störche, die nach Hause kommen und sehen, dass ihr Nest schon besetzt ist. Auch die weichen gern auf neue Angebote aus“, ergänzt Lustig.
Genau das finden die Störche in Böhnhusen. Dort wurden beide Weidenkränze mit einem Durchmesser von insgesamt zwei Metern erneuert und dann komplett neu ausgepolstert, so dass es für ein neues Brutpaar sicher ein Traumhaus ist. In Schleswig-Holstein brüten gegenwärtig noch knapp 200 Paare des Weißstorchs. Der Bestand ist zwar niedrig, aber stabil. Der Grund dafür liegt im Mangel an Nachwuchs, viele Jungstörche überleben ihre frühe Lebensphase nicht. Auch fehlt geeigneter geeigneter Lebensraum, der durch den verstärkten Grünlandumbruch verloren geht.
Im Mai beginnt die Brutzeit
„Bis zum 10. Mai kann sich in Böhnhusen noch viel tun, erst dann beginnt die Brutzeit“, betont Jürgen Lustig. Weißstörche legen zwei bis fünf Eier, sie brüten in der Zeit von März bis Juni rund 32 Tage lang. Beide Tiere brüten, allerdings ist das Weibchen ausdauernder. Zur Nahrung des Storches gehören Kleinsäuger, Frösche, Eidechsen, aber auch Fische und große Insekten. Charakteristisch ist das Klappern, mit dem sie sich gegenseitig begrüßen, aber auch Feinde verjagen.
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Von Sorka Eixmann