In Bordesholm entstehen im Zentrum 2021/22 fast 100 neue Wohnungen

Der Abriss der 1910 gebauten Villa in der Bahnhofstraße 64 in Bordesholm hat begonnen. Das Jugendstilgebäude war nicht mehr zu vertretbaren Kosten sanierbar gewesen, stattdessen wird ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten gebaut. Das ist aber nicht das einzige Neubauprojekt im Zentrum – wenn alle Vorhaben realisiert werden, entstehen 2021/2022 fast 100 neue Wohnungen. Kein Neubaugebiet in Bordesholm in Sicht: Die Gemeindevertretung hat am Dienstag den Auftrag für ein Ortsentwicklungskonzept an das Planungsbüro „BCS Stadt Region“ in Lübeck vergeben. 32 500 Euro sind dafür vorgesehen, eine 75-Prozent-Förderung wird beantragt. Ziel der ein- bis zweijährigen Überplanung ist, Vorschläge für eine Weiterentwicklung Bordesholms zu liefen. Auch Vorschläge für Neubaugebiete sollen entwickelt werden. Seit dem Bürgerentscheid gegen die Bebauung des Festplatzes an der L 318 vor dreieinhalb Jahren und der Fertigstellung des Quartiers Tegelkuhle mit 30 Wohneinheiten gibt es in Bordesholm quasi kein zusammenhängendes großflächiges Bauland mehr. Villa weicht einem Mehrfamilienhaus: Aber unabhängig von dieser Expertenstudie passiert im Zentrum eine Menge. Der Abriss der Villa neben dem VR-Bank-Gebäude ist quasi der Startschuss. Eigentümer und Investor Bodo Böker, Inhaber eines Unternehmens für Sprühklebersysteme in Dätgen, schaute sich den Fortschritt der Abrissarbeiten am Donnerstag persönlich an. „In sieben bis zehn Tagen sind alle Arbeiten geschafft“, betonte er. Mit dem Baubeginn für das moderne Mehrfamilienhaus nach Kfw-Standard 40 ist im Frühsommer zu rechnen. Als Einzugsdatum peilt Böker, der selbst in dem Haus wohnen wird, Mitte 2022 an. Fahrzeug für internes Carsharing: Im Baugenehmigungsverfahren hatte es viele Debatten über Größe und Erscheinungsbild gegeben. Mittlerweile hat der Eigentümer seine Pläne von zwölf auf neun Wohneinheiten reduziert. „Der Stadtkern wird aufgewertet, das Gebäude ist ein Leuchtturmprojekt“, sagt er. Neben dem Baustandard nennt er weitere Gründe: „Das Gebäude wird sich optisch als Stadtvilla gut in das Straßenensemble einpassen, Wärme im Gebäude wird eine Pelletheizung erzeugen. Zudem wird es drei behindertengerechte Wohnungen geben.“ Lesen Sie auch: Mietkomplex mit zwölf Wohnungen Außerdem: Vier Ladesäulen für Elektrofahrzeuge sind eingeplant. „Zudem habe ich ein E-Auto für drei Jahre geleast, dass die Bewohner intern zum Carsharing nutzen können.“ Weitere Projekte in Bordesholm geplant: Weitere Bauprojekte im Ort: Auf dem Gelände der Firma Granit Tiefbau im Mühlenredder werden 14 Reihenhäuser entstehen. Im nächsten Monat werden die Baracken des ehemaligen Sägewerks Gevecke abgerissen. Die Fertigstellung der neuen Häuser ist in einem Jahr vorgesehen. Genehmigt ist auch der Plan der Firma Racon, in der Paul-Steffen-Straße 7 bis 9 vier Gebäude mit 30 Wohneinheiten zu schaffen. Die Romanowski Höfe werden im zweiten Halbjahr 2021 mit der Vermarktung ihres genossenschaftlichen Projekts im Steindamm/Ecke Moorweg beginnen. 27 Wohnungen sind auf dem Gelände in zwei Gebäuden geplant. Das ehemalige Firmengebäude ist abgerissen worden. Die Planer von Ting-Projekte (Schwentinental) wollen im nächsten Bauausschuss weitere Details bekanntgeben. Abriss des ehemaligen LVM-Gebäude im April: Außerdem planen Investoren auf dem Areal in der Bahnhofstraße 53 (ehemals LVM-Versicherungen) ebenfalls ein Neubauprojekt mit 15 Wohneinheiten. Abriss und Baustart ist für April/Mai geplant. Und links neben der Klaus-Groth-Apotheke in der Bahnhofstraße 59 ist der Abriss der Doppelhaushälfte und der Neubau von zwei Wohneinheiten im hinteren Grundstücksteil anvisiert. Insgesamt bedeuten alle Vorhaben 96 neue Wohneinheiten für Bordesholm. Bürgermeister Ronald Büssow (SPD) betonte: „Alle Projekte sind auf einem guten Weg. Was Bordesholm mehr bedienen muss, ist das Thema bezahlbarer Wohnraum.“