Jahresrückblick 2020: Bauprojekte prägen das Amt Achterwehr

Bei all den Sorgen in diesem Corona-Jahr mag man es fast vergessen haben: Der Sommer 2020 brachte uns heiße Temperaturen und Sonne satt. Das Wetter führte aber auch dazu, dass mancherorts das Wasser knapp zu werden drohte. Das Amt Achterwehr bat seine Bürger, mit dem Wasser sparsam umzugehen. Durch den erheblich gestiegenen Wasserverbrauch der letzten Tage stoße das Versorgungsnetz zeitweise an seine Kapazitätsgrenzen, hieß es Mitte August. Auch mit Blick auf die steigende Brandgefahr bat man ausdrücklich darum, bis auf Weiteres auf das flächendeckende Bewässern von Gärten und Grünanlagen mit Rasensprengern sowie das regelmäßige Befüllen von Gartenteichen zu verzichten. Corona lässt Menschen heimische Natur entdecken: Statt in die Ferne zu reisen, pilgerten viele Menschen in diesem Jahr an Nord- und Ostsee. Doch auch das Binnenland erfreute sich großer Beliebtheit. Damit dies so bleibt, versuchen unter anderem Klaus Langer, Vorsitzender, und Anne Katrin Kittmann, Geschäftsführerin, den Naturpark Westensee für Wanderer, Radfahrer und andere Ausflügler attraktiver zu gestalten. Seit dem Sommer stehen daher sieben Tafeln mit Informationen und Streckenverlauf sowie Wanderwegweiser und Thementafeln im Naturpark. Start am Bauhafen Flemhuder See: Der Bauhafen am Flemhuder See ist ein Logistikzentrum für den Ausbau des Kanals. Seit Mitte Oktober steuerten mit Erdmassen beladene Schuten den Anleger an. Von dort wird der Abtrag ins Hinterland auf eine knapp 30 Hektar große Fläche transportiert. Zudem entsteht um diese sowie an der A210 je ein Lärmschutzwall. Melsdorf plant die neue Sporthalle: Nachdem über den Neubau einer Sporthalle in Melsdorf jahrelang debattiert wurde, wird er nun langsam Realität. Die Gemeindevertretung beschloss, den Bauantrag beim Kreis-Bauamt zu stellen und Mittel aus dem Kommunalen Investitionsfonds (KIF) zu beantragen. Derzeit plant man mit einem Investitionsvolumen von 6,1 Millionen Euro für die neue Sportstätte. 2022 könnte die Zweifeldhalle Sportlern und Schülern eine neue sportliche Heimat bieten. Diskussion über Flüchtlingsunterkunft und Amtsneubau: Diskussionen über alte und neue Bauten prägten das Jahr. Dazu gesellte sich auch der Felder Seegarten. Noch sind dort Flüchtlinge untergebracht. Doch darauf will die Politik – soweit möglich – ab 2022 verzichten und verlängerte den Mietvertrag nicht. Das kritisierte der Eigentümer in einem offenen Brief. Der geplante Neubau in Jägerslust mache integrationspolitisch keinen Sinn, da er fernab dörflicher Infrastruktur liege. Das Amt schränkte ein, dass man je nach Zuweisung auch beide Gebäude zukünftig für die Unterbringung nutzen könnte. Diskutiert wurde zu Beginn des Jahres auch intensiv zwischen Amtsverwaltung und der Gemeinde Felde. Stein des Anstoßes war die Planung zum Amtsneubau in Felde. Eine Kostenschätzung von 7,9 Millionen Euro brachte der Verwaltung Kritik ein. Amtsdirektor Joachim Brand stellte den Standort Felde als neuen Sitz zur Disposition. Es folgte ein verbaler Schlagabtausch vor 150 Besucher im Finanz- und Bauausschuss des Amtes, der alle Beteiligten noch länger beschäftigte. Mittlerweile treibt man gemeinsam die Planungen schrittweise voran, und möchte sich wieder am ursprünglich gesteckten Kostenrahmen von fünf Millionen Euro für den neuen Amtssitz orientieren. St.-Catharinen-Kirche ist ein Sanierungsfall: Vor zweieinhalb Jahren fürchtete man um die Standsicherheit der 800 Jahre alten St. Catharinen-Kirche in Westensee. Diese Angst ist mittlerweile ausgeräumt worden. Dennoch sind umfassende Investitionen in Statik und Ausstattung notwendig. Die Kosten für die notwendigsten Maßnahmen belaufen sich auf 1,1 Millionen Euro. Die Planung übernimmt Architekt Friedrich von Waldthausen. 2022 soll mit der Sanierung begonnen werden. Tragisches Unglück im Bossee: Kurz vor Weihnachten wurde der Bossee zum Ort eines tragischen Unfalls: Bei dem Versuch, einen Tannenbaum und ein Ponton auf der Mitte des Sees zu verankern, kenterten zwei Kanufahrer mit ihrem Boot. Ein 47-Jähriger konnte sich ans Ufer retten. Sein 39-jähriger Mitstreiter überlebte das Unglück nicht.