Kohzad Kamrani ist ein Seismograph der Stimmung in Kronshagen

Kohzad Kamrani hat ein freundliches Gemüt. „Ich versuche, auch in Corona-Zeiten eine lockere Stimmung zu verbreiten, damit die Leute glücklich sind“, sagt der Ladenbesitzer. Zuletzt sei er häufiger mal als eine Art Moderator gefragt gewesen. „Die Leute sind leider gereizter, regen sich schnell auf, werden laut gegeneinander. Ich bleibe dann ruhig“, sagt Kamrani zur Stimmungslage während der andauernden Zeit der Pandemie. Kamrani kam 1979 nach Deutschland und ist Diplom-Ökotrophologe: Kamrani wurde 1958 in Südpersien geboren. 1979 führte ihn sein Weg nach Deutschland. 1980 machte er Abitur und begann 1981 mit dem Studium, das er sieben Jahre später als Diplom-Ökotrophologe beendete. Parallel zum Studium absolvierte Kamrani eine Ausbildung zum Elektriker, um die Studienzeit zu finanzieren. „Das habe ich nie bereut. Was man einmal im Kopf hat, das bleibt“, sagt er und lacht. Zunächst habe er als Ernährungsberater gearbeitet. Doch den Plan sich selbstständig zu machen, gab es schon länger. „Ich bin ein Unternehmer-Kind“, sagt Kamrani. Dass er etwas Gesundes anbieten wolle, sei auch schon immer das Ziel gewesen. Denn den Bezug zu gesunden Lebensmitteln habe ihm schon seine Mutter mit auf den Weg gegeben. Neben diesen verkauft Kamrani in seinem Laden auf freiverkäufliche Arzneimittel. Lesen Sie auch: Ladenzeile im Ortskern ist Baustellengebiet Der Startschuss in Kronshagen erfolgte im März 2000 mit einem eigenen Laden im Meddagskamp. 2004 zog man in das heutige Geschäft in der Ladenzeile um. Mehr als 20 Jahre in Kronshagen – entsprechend viele bekannte Gesichter gehen im Laden ein und aus. „Etwa 90 Prozent der Leute sind Stammkunden, von 50 bis 60 Prozent kenne ich den Namen“, schätzt Kamrani. Das ganze Altersspektrum sei vertreten, „eine gute Mischung“, sagt er. Laden ist auch indirekt vom Corona-Lockdown betroffen: Und welche Auswirkungen haben die Corona-Beschränkungen auf das Geschäft? Sechs Kunden dürften gleichzeitig in den Laden. Doch so viele kämen selten gleichzeitig. „Und wenn doch, dann warten die Leute meistens schon draußen. Das klappt ganz gut“, sagt der Ladenbesitzer. Das Geschäft laufe ordentlich. Er beobachte, dass die Menschen gerade in der aktuellen Phase gesunde Lebensmittel stärker nachfragten. „Indirekt sind wir aber natürlich auch vom Lockdown betroffen“, sagt Kamrani. Weil andere Geschäfte in der Umgebung geschlossen bleiben, kommen auch weniger Menschen in ihrer Mittagspause in den Laden. Einen Lieferdienst hatte Kamrani zu Beginn der Pandemie noch angeboten, später aber wieder abgesetzt. Lesen Sie auch: Große Masken-Nachfrage in Kronshagen Neben der Corona-Situation müssen die Ladenbesitzer in der Ladenzeile seit dem vergangenen Sommer auch mit einer Baustelle vor der Haustür leben. Insgesamt findet Kohzad Kamrani die Entwicklung im Ortskern „gut“. Einige seiner Kunden seien derzeit aber etwas besorgt, weil auf dem Baufeld vor allem noch viel Beton zu sehen ist. „Ich hoffe, dass es schön grün wird, wenn es fertig ist“, sagt Kamrani. Die Kommunikation mit der Baufirma ist aber sehr gut. Auf Anregungen der Geschäftsinhaber wird Rücksicht genommen, ergänzt er. Die Entwicklung vor Ort wird Kamrani weiter beobachten – genauso wie die Stimmung im Ort.