Dabei wird zunächst das Gebäude entkernt, erst danach rückt der Abrissbagger an. An dem Eckgrundstück gegenüber der mittelalterlichen Feldsteinkirche im Dorfzentrum soll, wie berichtet, nach dem Abriss ein Wohngebäude mit 15 Wohnungen entstehen, das einen Meter höher aufragt als der Brügger Markt. Geplant ist ein Haus mit zwei Vollgeschossen und einem ausgebauten Dachgeschoss. Einige im Dorf glaubten schon nicht mehr an einen Abriss.
Klaus Ziemann, der seit 24 Jahren in der Nachbarschaft wohnt, glaubt nicht an ein großes Interesse von Wohnungskäufern. In Brügge gibt es keine Geschäfte oder andere Infrastrukur, sagte der Brügger und lehnte auch den Abriss ab: „So ein Wohnklotz gehört nicht hierher, damit wird das historisch gewachsene Ensemble am Marktplatz unwiederbringlich zerstört.“ Zudem hätte die Gemeinde nicht ernsthaft nach anderen Lösungen gesucht.
Bürgermeister Kärgel dagegen verteidigte, wie berichtet, schon vor Wochen das Vorgehen. Statt eines Bebauungsplans wollte Brügge lieber direkt mit den Investoren verhandeln. „Ich hätte mir zwar lieber nur zwölf Wohnungen gewünscht, aber den überwiegenden Teil unserer Vorstellungen konnten wir durchsetzen“, sagte der Bürgermeister.