200.000 Euro haben die Erhaltungsmaßnahmen gekostet. Ruß hatte die rund 400 Jahre alten Gedächtnisplatten, die aus der Barockzeit und der Spätrenaissance stammen, eingedunkelt. Es fehlten Holzteile, Lasuren waren unter dem Einfall von Licht vergilbt, auch Temperatur- und Feuchtigkeitswechsel des Kirchenklimas hatten den Kunstwerken zugesetzt.
Restauratorin kontrolliert alle sechs Monate
Die Restauratorin Birgit Linnhoff arbeitete mit Unterstützung ihrer Kollegin Uta Lemaitre Schritt für Schritt an der Festigung von lockeren Farbschichten und ergänzte Holzteile. Von einer kompletten Wiederherstellung sah die Kirche ab. Jedoch wurde ein Wartungsvertrag mit der Restauratorin geschlossen. Alle sechs Monate kontrolliert sie den Zustand der Stücke.
Kulturhistorisch wertvolles Interieurs
„Das ist günstig und funktioniert wie beim Pflegecheck-Heft beim Auto“, erklärte Birgid Löffler Dreyer von der Landesdenkmalpflege. Sie nannte bei der Bewertung des kulturhistorisch wertvollen Interieurs die St.Marien-Kirche in einem Atemzug mit den großen Kirchen in Lübeck und Flensburg und dem Dom in Meldorf: „Eine derartig komplett erhaltene Ausstattung der Spätrenaissance habe ich in einer Kirche selten erlebt.“
Bis zu 10.000 Besucher zählt die Kirche jedes Jahr. Für sie werde ein kirchenpädagogisches Konzept und eine Ausstellung zur Stadt- und Kirchengeschichte entwickelt, kündigte Karstens an.