Marcel Dönicke ist seit zwei Jahren als Umwelttechniker in Flintbek aktiv

Artenschutz, Biodiversität, Klima - alles Themen, die bei Marcel Dönicke im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Dönicke hat Energietechnik studiert und ist seit 2018 Umwelttechniker in der Gemeinde Flintbek. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist für ihn nicht unbekannt, aber er betont in dem Zusammenhang auch: "Mit Nachhaltigkeit ist ja eigentlich etwas anderes gemeint, der Begriff stammt von Carl von Carlowitz, der von 1645 bis 1714 als Oberberghauptmann in Freiberg wirkte. Er gilt als Begründer des Prinzips der Nachhaltigkeit", so Dönicke. Nachhaltigkeit beim Umgang mit Rohstoffen: Angesichts einer drohenden Holzverknappung am Ende des 17. Jahrhunderts formulierte von Carlowitz 1713 erstmals, dass immer nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie durch planmäßige Aufforstung wieder nachwachsen kann. "Damit legte er den Grundstein für die deutsche Forstwirtschaft und das Prinzip des nachhaltigen Umgangs mit Rohstoffen", so Dönicke weiter. "Der Begriff ist heute im Trend", weiß er auch. Trend hin oder her, in Flintbek sind die Themenfelder Artenschutz, Klima oder auch Biodiversität keine leeren Phrasen. Viele Projekte sind in Arbeit, einige auch schon umgesetzt. "Beispielsweise haben wir als Gemeinde im B-Plan 51 vorgeschrieben, dass dort keine Schottervorgärten mehr angelegt werden dürfen", betont Dönicke. Auch die Begrünung der Dächer von Nebenanlagen sei vorgeschrieben. "Das ist hier nicht neu, auch im Gebiet der Vogelstange wurde das erfolgreich durchgesetzt." Baupläne verbieten Schottervorgärten: Für den neuen B-Plan 50 steht auch schon fest, dass es eine Retentionsfläche geben wird. "Das ist ein Begriff aus der Wasserwirtschaft und bezeichnet eine neben einem Fließgewässer zumeist tiefer liegende Fläche, die bei Hochwasser als Überflutungsfläche genutzt wird", erklärt Dönicke. "Damit fließt das überschüssige Wasser naturnah ab, verdunstet oder versickert, es wird dort kein Regenrückhaltebecken mehr geben." Mit Retentionsflächen wird die Wasserbewirtschaftung nachhaltig. Wasser war auch 2019 sein Thema - die Renaturierung der Eider stand auf dem Programm. Aktuell ist Dönicke auf der Suche nach Alternativen in Sachen Hundekotbeutel. "Derzeit verwenden die meisten Gemeinden Plastikbeutel, aber wenn die im Knick landen, ist das verheerend." Dönicke hat bei einem Besuch an der Westküste in Büsum Alternativen gefunden. "Die werden auf Basis von Pflanzenmaterialien, also auf Maisbasis und kompostierbaren Polymeren, produziert und sind trotzdem so stabil und zuverlässig wie herkömmliche Plastikbeutel. Das könnte eine Alternative zu unseren werden", so Dönicke. Insektenhotels für die Artenvielfalt: Auch die Artenvielfalt ist ein Thema für ihn, auf der Fläche gegenüber von Markant steht ein großes Insektenhotel. "Das war eine Initiative der Gemeinde und sie wurde auch gefördert. Damit wollen wir auch mit gutem Beispiel vorangehen und hoffen, viele Gartenbesitzer engagieren sich ebenfalls für die Insekten."