Maulwurf im Sportplatz Nortorf: Boden sackt bei Training auf Jahnplatz ein

Bricht den Fußballern der Rasen unter den Füßen ein, dann besteht Handlungsbedarf. Die Verletzungsgefahr ist groß, wenn der Maulwurf einen Sportplatz untergräbt. Die Stadt Nortorf will beim Kreis Rendsburg-Eckernförde für die Sanierung Sportplatzes an der Gemeinschaftsschule Fördermittel beantragen. Kosten: 26.000 Euro. Der Jahnplatz an der Grundschule in Nortorf soll außerdem für 32.200 Euro eine neue Flutlichtanlage erhalten. Sportplatz: Maulwurf untergräbt Sportplatz in Nortorf: Insgesamt drei Fußballer hätten sich bereits im einsackenden Boden verletzt, berichtete Jan Röschmann, Liga-Obmann vom Turn-und Sportverein (TuS) Nortorf, im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Nortorf vom Zustand der Spielfläche. Ursache für die Einbrüche seien Maulwurfsgänge dicht unter der Oberfläche. Ein Fußballer sei beim Training sogar „nah am Knöchelbruch“ vorbeigerauscht, als der Boden des Sportplatzes an der Gemeinschaftsschule unter ihm plötzlich nachgab, sagte Röschmann. „Wir sind uns einig, dass da etwas passieren muss“, stellte Ausschussvorsitzender Michael Friedrich (SPD) fest. 26.600 Euro soll eine Sanierung des Platzes laut einer von Bürgermeister Torben Ackermann (CDU) kurzfristig konzipierten Beschlussvorlage kosten. Schlitze im Sportplatz und Netz gegen Maulwurf: Mit bis zu 40 Zentimeter tief eingeschnittenen Schlitzen, die mit Kies aufgefüllt werden, soll der durch Spielbetrieb verdichtete Boden aufgelockert und die Wasserversorgung unterer Schichten verbessert werden. Der Platz soll eine neue Tragschicht mit spezieller Rasensaat erhalten. Trainer Fabian Doege regte dringend an, den Platz nicht nur mit einer Vertikal-, sondern auch mit einer Horizontalsperre – einem unter der Spielfläche im Boden verlegten Netz – gegen Maulwürfe zu sichern. Auf der Harderkampfbahn in Nortorf habe diese Methode bereits funktioniert. Lesen Sie auch: Dänischenhagen bekam überraschend eine Million Euro für ihre Sportanlagen Die Corona-Pandemie hat Anteil am jetzigen Zustand: Durch die Trainingspausen während der Lockdowns hatte der Maulwurf leichtes Spiel, unter Sportplätzen seine Gänge zu graben. Die Lauf- und Spielgeräusche, die die Tiere nicht mögen, fielen mit den Trainings ebenfalls aus. Auch die Erschütterungen halten sonst den Maulwurf fern. „Normalerweise macht der Sportverein einmal im Jahr mit Politikern eine Begehung aller Flächen“, erläuterte Bernd Rohwer, Vorsitzender des Turn- und Sportvereins (TuS). Durch die Corona-Pandemie war diese Zustandssichtung 2020 ausgefallen. Stadt Nortorf setzt auf Fördermittel: Die Stadt hofft auf Fördermittel vom Kreis Rendsburg-Eckernförde. Die Ausgabe wurde vorerst mit einem Sperrvermerk im Haushalt versehen. Aus dem Vorjahr stehen noch 10.000 Euro für die Platzsanierung im Etat. Nach einer Anwohnerbeschwerde über das Streulicht der Flutlichtanlage am Jahnplatz sollen dort für 32.000 Euro acht neue LED-Leuchten an sechs vorhandenen Masten installiert werden. Anwohnerbeschwerden haben Gewicht: In Langwedel drohte Ende der 1990er-Jahre die Schließung des Sportplatzes nach einer Anwohnerbeschwerde wegen des Lärms durch Trainings in den Abendstunden. Man konnte sich aber einigen. Der Sportverein beendete die Abendtrainingszeiten einfach eine halbe Stunde früher um 21 Uhr. Energie sparen durch neue Flutlichtanlage in Nortorf: Die neuen, dimmbaren Flutlichtstrahler – 1200 Watt LED-Leuchten – würden außerdem den Stromverbrauch der Anlage reduzieren. So war es Torben Ackermanns Vorschlag zu entnehmen. Die acht bis jetzt montierten Leuchten – 2000 Watt Halogen-Metalldampflampen und acht Vorschaltgeräte mit jeweils 200 Watt – bräuchten deutlich mehr Energie. Die neuen LED hätten außerdem eine Lichtfarbe von 3000 Kelvin, die insektenfreundlich sein soll. Lesen Sie auch: Auch Kirchbarkau kämpft verzweifelt gegen den Maulwurf im Sportplatz Der Antrag für eine Zuweisung über bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten wurde beim Land bereits gestellt. Legt der Kreis Rendsburg-Eckernförde ein Sportförderprogramm auf, sollen dort ebenfalls Zuschüsse eingeworben werden. Für die Sanierungsmittel richtet die Stadt eine neue Kostenstelle im Etat ein. Letztendlich entscheidet die Stadtverordnetenversammlung über die Sportanlagensanierung. Wann die Sanierung beginnt, ist also noch offen.