MiSch-Entdecker-Projekt an der Landschule an der Eider in Wattenbek

Die Corona-Krise schränkt vieles ein – aber nicht alles. Um im Rahmen des MiSch-Entdecker-Projekts der Kieler Nachrichten einen Besuch des KN-Reporters Frank Scheer für alle 47 Mädchen und Jungen des vierten Jahrgangs zusammen möglich zu machen, war die Landschule an der Eider erfinderisch und kreativ: Kurzfristig wurde am Dienstagmorgen die Turnhalle in Wattenbek zum Klassenzimmer gemacht, damit Abstände gut einzuhalten sind. Schüler haben selbst Bericht geschrieben: In Wattenbek tasten sich die neun- bis zehnjährigen Kinder seit fast vier Wochen mit Lehrerin Ute Cohrt an das Medium Tageszeitung heran. Aus einer Bildergeschichte haben die Schülerinnen und Schüler bereits eigene Berichte geschrieben. „Toll war auch, dass in die Misch-Projekt-Zeit ein Bericht über die Bushaltestelle an der Wattenbeker Schule in den KN stand“, berichtete sie. Eben ein Thema, das die Kinder kennen. Klassenzeitung wird entstehen : Ein Ziel während des Projekts: Sowohl in der 4a als auch 4b wird es zum Anschluss eine Klassenzeitung geben. Dazu haben Schülerinnen und Schüler in ihren Elternhäusern oder mit Nachbarn Interviews geführt. Illustrationen wie Comics sollen das Geschriebene auflockern. Wie die Zeitungen heißen werden, das soll noch in den Klassen entschieden werden. Vorschläge wie „4a-News“, „Eider-News“ oder „Klassenzeitung“ liegen zuhauf vor. Woher kommen die Informationen? : Wunsch der Klassen war es, auch mal einen Lokalredakteur mit Fragen zu löchern. Diese Gelegenheit nutzten die Misch-Schüler auch 40 Minuten intensiv – genauso wie eine Stunde davor die 20 am Misch-Projekt teilnehmenden Kinder in der Außenstelle der Schule im Oberdorf in Brügge. Neben Antworten auf persönliche Fragen wollten die Kinder natürlich wissen, wie und woher ein Lokalreporter seine Informationen bekommt: Von Bürgermeistern, Ortspolitikern, Vereinen, aus dem Rathaus – per Telefon, E-Mail und bei Terminen. Der Tipp vom Reporter an den Nachwuchs: Man sollte immer versuchen, mehrere Menschen zu einem Thema zu befragen, um ein vielfältiges Meinungsbild zu bekommen. Nicht nur der Inhalt der Zeitung war Thema: Grundschüler interessieren sich aber auch für andere Dinge: warum beispielsweise die Zeitung so gefaltet ist und die Blätter nicht hintereinander zusammen getackert sind. Zieht man eine Zeitung auseinander, so kann man auf einem „Blatt“ in der Regel vier Seiten auf der Forder- und Rückseite erkennen. Für jede Seite gibt es eine Platte, die in der Druckmaschine in eine Rolle gespannt wird. In der Maschine erfolgt Druck, Schnitt und Faltung. Schüler in Brügge sehr kreativ: Ob für eine Zeitung denn auch Altpapier eingesetzt wird? Ja, die Papierproduzenten versuchen, alte Zeitung zu 100 Prozent wiederzuverwenden. Bis zu 1,7 Tonnen wiegt übrigens eine Papierrolle. Zum Vergleich: Sie ist so schwer wie ein Babyelefant. Und Britta Beltermann, die in Brügge die erkrankte Klassenlehrerin Katja Krippahl vertrat, verdeutlichte anhand anschaulicher Armbewegungen, wie riesig so eine Rolle ist. Bei einem Besuch im KN-Druckzentrum in Kiel-Wellsee durfte sie mit Klassen schon die riesigen Rollen bestaunen. Die KN wird in Brügge aber auch im Fach Kunst genutzt. Aus den ausgelesenen Zeitungsseiten entstehen momentan Fabelwesen, die in noch bunt bemalt werden.