Mielkendorf: So ist die Feuerwehr auf Schornsteinbrände vorbereitet

Im Oktober kam es zu einem Schornsteinbrand in Rodenbek, Ende September stand ein Dachstuhl in Loose nach einem Schornsteinbrand in Flammen – immer wieder brennen Schornsteine, immer wieder müssen Feuerwehren ausrücken und löschen. Die Kameraden der Mielkendorfer Wehr kennen das Problem, sie haben sich inzwischen ein Stahlfegegerät auf ihr Einsatzfahrzeug gepackt, das ist sozusagen das Erste-Hilfe-Set bei Bränden im Schornstein. Eigentlich ist der Schornsteinbrand ein Rußbrand: Doch was passiert überhaupt bei einem Schornsteinbrand? Kay Kähler ist nicht nur Feuerwehrmann in Mielkendorf, er ist auch Schornsteinfegermeister. Darüber ist besonders Wehrführer Carsten Plaug erfreut, denn: „Damit haben wir doppelte Kompetenz, auf die wir bei einem Einsatz und bei unserer Ausbildung zurückgreifen können.“ Kähler ist seit rund zwei Jahren aktiv in der Wehr, für ihn steht fest: „Solche Art der Brände haben eher im Herbst und Winter Saison, denn dann wird vermehrt mit Holz im Kamin- oder Kachelofen geheizt. Und genau dabei können Fehler passieren.“ Der Schornsteinfeger klärt direkt auf: „Eigentlich brennt nicht der Schornstein, sondern der Ruß im Innern des Schornsteins.“ Deswegen spricht der Experte auch vom Rußbrand. Lesen Sie auch: Loose: Dachstuhl in Flammen Hart- oder Glanzruß im Schornstein sind Auslöser, die einen Schornsteinbrand begünstigen, sie entstehen dadurch, dass Brennstoffe verhältnismäßig viele Bestandteile haben, die zur Teerbildung neigen. Dafür gibt es Ursachen, die vermieden werden können: "Beispielsweise feuchte Brennstoffe, also Holz, das nicht trocken genug gelagert wurde, zu wenig Luft oder auch zu große Stücke, die im Ofen sind. Also eigentlich ist es fast immer ein Bedienerfehler", erklärt Kähler. Keine eigenen Löschversuche, immer die Feuerwehr rufen: Wenn sich dann Ruße abgesetzt haben und dann noch langflammige Brennstoffe verwendet werden, kommt es schnell zu Funken, die über die Züge der Feuerstätte in den Schornstein gelangen. "Die Rußschicht entzündet sich und es kommt zum Schornsteinbrand", so Kähler. "Es können im schlimmsten Fall Flammen aus der Schornsteinmündung lodern, meistens gelb. Dabei ist starker Funkenflug zu beobachten, auch werden die Schornsteinwangen heiß. Damit ist nicht zu spaßen", betont Plaug. Die Löschkräfte gehen auf das Dach, um mit einem Stahlfegegerät den Ruß zu lösen und dann zu entsorgen. "Damit wird der Schornsteinquerschnitt wieder frei", sagt Kähler. Ganz wichtig: "Wenn man vermutet, dass irgendwas nicht stimmt, lieber einmal mehr die Feuerwehr rufen", betont Carsten Plaug. Auf keinen Fall eigenständige Löschversuche, am besten alle Klappen schließen, um dem Feuer die Luft zu nehmen. Und noch etwas ist wichtig: "Die bedarfsgerechte Reinigung durch den Schornsteinfeger", sagt Kähler - und er muss das wissen als Experte.