Möhenkamp-Kita teilt Elternkritik am Hygienekonzept nach Corona-Schließung nicht

Wegen drei positiv getesteter Mitarbeiterinnen und einem betroffenen Krippenkind hatte der Kreis Rendsburg-Eckernförde die Einrichtung in Bordesholm per Allgemeinverfügung am 21. März geschlossen, unter anderem war für 96 Kinder eine 14-tägige Quarantäne angeordnet worden. Elternvertreter hatten vor Ostern die Personalsituation und Informationspolitik, aber auch das Hygienekonzept kritisiert - für jedes in Quarantäne geschickte Kind wurde ein Luftballon vor dem Rathaus aufgehängt. Vier Gesundheitsämter waren beteiligt: "Wir haben ein gutes Hygienekonzept, daher hat mich die Kritik der Eltern etwas irritiert", betonte die Leiterin Gabriele Kröger-Gröning. Sie räumte aber wie Bordesholms Bürgermeister Ronald Büssow ein, dass ein "bisschen mehr Transparenz in der Pandemie nicht schaden kann". Fakt ist, dass viele Eltern von dem ersten Positivergebnis in einer Krippengruppe am Dienstag, 16. März, erst zwei bis drei Tage später offiziell erfahren hatten. "Am Verfahren waren insgesamt vier Gesundheitsämter beteiligt, weil immer der Kreis oder die Stadt von den Betroffenen verantwortlich ist", erklärte Büssow. Er als Dienstherr der Kindertageseinrichtungen hätte sich eine frühere Einbindung auch gewünscht. Zwei neue Mitarbeiterinnen begrüßt : Seit Dienstag gibt es nun wieder auch mehr Personal im Möhlenkamp. Bürgermeister Ronald Büssow begrüßte Raffaela Greifendorf und Nadine Wagner mit Blumen. Dem Eindruck, die Gemeinde hat wegen des Corona-Ausbruchs am ersten Tag nach der Zwangsschließung werbewirksam reagiert, widersprach er deutlich: "Die Einstellungen waren schon lange geplant gewesen, aber oft sind Arbeitsplatzwechsel eben nicht so schnell wie gewünscht möglich." Grundsätzlich gebe es in der Kita Möhlenkamp keine Personalnot, wie die Eltern behaupteten. Neue Springerkraft vorerst nur im Möhlenkamp: Auf dem Papier seien 0,6 Stellen mehr als gesetzlich gefordert, so Büssow. Krankheiten, Freistellungen und Elternzeit, aber auch der leergefegte Erzieher-Stellenmarkt sorgten für Engpässe, musste der Gemeindechef aber einräumen. Bei einer der beiden neu eingestellten Mitarbeiterinnen handelt es sich um eine Springerkraft - die werde in den nächsten sechs Monaten nur im Möhlenkamp eingesetzt, was auch eine Folge des Corona-Ausbruchs gewesen sei. Schnelltests für die Mitarbeiter : Neu ist seit dieser Woche auch: Die Gemeinde hat ihre Einrichtungen mit Corona-Schnelltests ausgestattet. Freiwillig können sich die Kräfte zweimal pro Woche testen. "Bei uns machen das auch alle", betonte die Möhlenkamp-Leiterin Kröger-Gröning. Die ersten Mitarbeiterinnen hätten auch noch in diesem Monat einen Impftermin erhalten. Zudem werde bei der Betreuung auch weiterhin auf die Trennung der Gruppen geachtet, so die Leiterin. Lesen Sie auch: Corona in Kita in Bordesholm: 100 Kinder unter Quarantäne "Das gilt auch beim Spielen im Freien. In der Frühbesprechung wird abgesprochen, wer mit welcher Gruppe wann auf welchem Spielplatz ist." Keine Trennung im Früh- und Spätdienst: Die Durchmischung in der kleinen Frühdienstgruppe, in der fünf Kinder von 7 bis 8 Uhr betreut werden, sieht sie nicht als Auslöser für den Corona-Ausbruch. Bei voller Auslastung könne die strikte Trennung in der Nachmittagsgruppe von 15 bis 16 Uhr auch nicht eingehalten werden, so ihr weiterer Hinweis. Die einzige Alternative wäre, dieses Angebot in der Pandemie zu streichen. "Die betroffenen Eltern sind aber auf diese Zeiten angewiesen."