Molfsee: Gelbe Tonne auch in Molfsee ein Problem

Im neuen Jahr sollte alles anders werden: Flächendeckend sind laut Angaben des Entsorgers Prezero 90.000 gelbe Tonnen im Kreis Rendsburg-Eckernförde verteilt und aufgestellt worden - leider noch immer nicht in Molfsee bei Familie Schaub-Kreiselmaier. Mehrfache Anrufe und viele E-Mails später - keine gelbe Tonne: Dabei wohnen die Schaub-Kreiselmaiers gar nicht so abgelegen, sondern sehr zentral in der Hamburger Landstraße. Dennoch: Keine Tonne hat den Weg auf das Grundstück gefunden. Mehrfach hat sich Henning Schaub-Kreiselmaier bereits über unterschiedliche Kanäle an die Firma gewandt - bislang ohne Erfolg. "Ich habe über 80 Einwählversuche hinter mir, wenn ich denn einen Ansprechpartner bekam, wurde mir jedes Mal versichert, dass wir bald eine gelbe Tonne haben werden", erinnert sich Schaub-Kreiselmaier. Lesen Sie auch: Hotline ist phasenweise überlastet Das Problem: Der Müll kam ja trotzdem zusammen. "Wir sind ein Vier-Personen-Haushalt und natürlich fällt bei uns Verpackungsmüll an. Wir haben weiterhin gelbe Säcke gesammelt und ich habe mehrere Touren nach Bordesholm gemacht, um knapp 30 gelbe Säcke dort auf dem Recyclinghof zu entsorgen", ärgert sich Schaub-Kreiselmaier. Das könne allerdings nicht die Lösung sein, fügt er noch hinzu. Knapp 30 Säcke hat er bislang zum Recyclinghof gebracht: Ebenfalls problematisch: "Die gelben Säcke werden gerade in dieser Jahreszeit von Ratten angefressen, also müssen sie drinnen gelagert werden. Auch das ist nicht optimal." Für ihn ist klar: "Ich gehe fest davon aus, dass das kein Einzelfall ist. Und das geht gar nicht." Denn die Abfuhr der gelben Säcke beziehungsweise der gelben Tonne ist ja durch den Verbraucher bereits beim Kauf der Waren bezahlt worden. Ein weiteres Problem tut sich für die gelben Säcke, die er noch verwendet, ebenfalls auf: "Die nächste Abholung der gelben Tonne ist für März geplant. Dann werden laut Prezero auch keine Säcke mehr mitgenommen. Aber viele Bürger kommen mit einer Tonne gar nicht aus, wir haben bislang auch noch gar keine - also wird unser Müll in den Säcken Anfang März logischerweise auch nicht mitgenommen." Denn die Abfuhr wurde auf einen vierwöchigen Rhythmus verlängert. Forderung: Kommunikationsstrukturen müssen verbessert werden: Eigentlich wollte sich Henning Schaub-Kreiselmaier nur als Bürger von Molfsee an den Betreiber Prezero wenden, doch dann entschied er sich um. "Ich gehe davon aus, dass es mehr Probleme gibt und habe mich als SPD-Gemeindevertreter an den Landrat des Kreises und an die Firma gewandt." Die Forderungen: "Es muss ein vereinfachtes Verfahren geben, wenn mehr Tonnen als bereitgestellt benötigt werden. Dazu wünschen wir uns für die Verbraucher eine verbesserte Kommunikation mit dem Betreiber, die Kommunikationsstrukturen müssen deutlich verbessert werden." Lesen Sie auch: Verwirrung um gelbe Tonne: Kleine 120-Liter-Tonne wird auch geleert Gute Nachrichten hatte Prezero-Pressesprecher Boris Ziegler: "Wir werden auch im März die gelben Säcke noch mit entsorgen, da es eben noch zu Problemen mit der Verteilung der Tonnen kommt." Laut Ziegler liegt das unter anderem daran, dass der Kreis sehr groß in der Fläche sei und die Logistik dementsprechend nicht einfach. "Wir nehmen die Kritik sehr ernst, den Großteil der 90.000 Tonnen haben wir auch in-time aufgestellt", betont Ziegler und nimmt auch seine Kollegen in Schutz. "Die Kollegen vor Ort machen eine guten Job und arbeiten die Probleme ab." Auch das Problem von Schaub-Kreiselmaier - die gelbe Tonne wurde inzwischen geliefert.