Nach Kritik an Tempo 30 in Kronshagen: "Ich bin der Feuerwehr sehr dankbar"

Christian Esselbach, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Kronshagen, hat kritisiert, dass Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in Kronshagen es der Feuerwehr schwer machen, innerhalb der gesetzten Frist von acht Minuten am Einsatzort zu sein. Die Maßnahmen würden die Feuerwehrleute auf ihrem Weg zum Feuerwehrgerätehaus ausbremsen. Im Interview erklärt Bürgermeister Ingo Sander, was er davon hält. Die Freiwillige Feuerwehr kritisiert, dass die Tempo-30-Zonen in Kronshagen ein Grund seien, warum Hilfsfristen nicht eingehalten werden können. Was sagen Sie dazu? Ingo Sander: Ich habe diesen Hinweis von der Jahreshauptversammlung unserer Feuerwehr gar nicht so kritisch aufgefasst. Wir sind im guten Kontakt mit der Feuerwehr und tauschen uns sehr regelmäßig auch zu diesem Thema aus. Es ist normal und richtig, dass die Feuerwehr die örtlichen Gegebenheiten kritisch prüft und über Optimierungen nachdenkt. Da das Ganze ehrenamtlich geschieht, bin ich zunächst einmal sehr dankbar für Hinweise. Mit der Entfernung der Pflanzkübel im Eichkoppelweg hat die Gemeinde nach Kritik der Feuerwehr Verkehrsberuhigungsmaßnahmen zurückgebaut. Was ist noch geplant? Derzeit sind keine weiteren Maßnahmen geplant. Kronshagen hat im Vergleich zu vielen anderen Kommunen ein sehr überschaubares Verkehrsnetz, eine übersichtliche Gemeindegröße und eine hoch motivierte Feuerwehr, die bisher immer sehr schnell am Einsatzort einsatzbereit war. Kritisch sieht die Feuerwehr auch das Abschaffen der Bushaltebuchten, weil Busse auf der Fahrbahn halten müssen und sie blockieren. Welche Alternativen gibt es? Bushaltebuchten werden in Kronshagen nicht per se abgeschafft. Sie werden allerdings sukzessive zu sogenannten Buskaps, also barrierefreien Haltestellen, umgebaut. Für Menschen mit Behinderungen, Eltern mit Kinderwagen und ältere Menschen sind diese Buskaps eine echte Erleichterung bei der Nutzung des ÖPNV. Dort wo die Busse kurz im fließenden Verkehr halten, sind die Einschränkungen aus meiner Sicht akzeptabel. Im Feuerwehrbedarfsplan, der der Gemeinde zum Beschluss vorliegt, sieht die Feuerwehr ohne verkehr- und bauliche Änderungen keine Möglichkeit, die Einhaltung der Ausrückezeit zu verbessern. Wie kann ein Spagat zwischen Verkehrsberuhigung und Sicherheit aussehen? Verkehrsberuhigungen dienen neben anderen Aspekten auch der Verkehrssicherheit. Bei einem Unfall von Auto und Fußgänger mit 50 km/h sterben beispielsweise acht von zehn betroffenen Erwachsenen, bei 30 km/h sterben hingegen drei von zehn. Insofern möchte ich Verkehrsberuhigung und Brandschutz nicht gegenüberstellen. Wir werden dieses Thema weiterhin mit der Feuerwehr besprechen und weiterhin mögliche Ansätze prüfen. Feuerwehr gegen Tempo 30: Das sagen User Feuerwehr Kronshagen: Kritik an Tempo 30 Lesen Sie alle Nachrichten aus Kronshagen.

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