Neue Skateanlage: Zimmermann will kostenlos eine Halfpipe bauen

Stefan Lorenz weiß, wovon er redet. Der 51-Jährige hat als Mitglied des MOSE-Teams schon in den 1980er-Jahren mit Sprüngen und Tricks auf seinem BMX-Rad begeistert: "Damals haben wir uns eine Quarterpipe auf Rollen gebaut, die wir nachts durch Kiel gerollt haben, um an verschiedenen Orten zu zeigen, was wir können." Bis heute hat der Zimmermann sieben Anlagen gebaut, darunter auch eine 4,5 Meter hohe Halfpipe auf dem Gelände der Uni. An eigene Wünsche aus der Jugend erinnert: „Als Jugendlicher habe ich mir immer eine Halfpipe gewünscht, die jeder nutzen kann. So etwas darf nicht am Geld scheitern“, sagte der Bovenauer, der auch heute noch mit seinem Redline RL2B von 1984, einem Klassiker der BMX-Szene, unterwegs ist. „Ich möchte die Halfpipe natürlich auch selber nutzen.“ Keine Möglichkeiten für Skater in der Nähe: Aufgekommen ist die Idee bei einem Gespräch mit Hagen Böge. Der 14-Jährige erzählte, dass er sich ein Skateboard kaufen wolle - und bat Lorenz um Rat. Der erinnerte sich an seine Jugend und daran, dass er schon 1976 auf dem Brett mit Rollen gestanden hat. Klar gab es Tipps und ganz schnell auch die Frage, wo denn gefahren werden soll. „Es gibt Möglichkeiten in Kiel, das ist aber weit weg“, wusste Böge, zu weit, um einfach mal spontan zu trainieren. „Wenn wir hier vor Ort eine eigene Anlage hätten, die jeder nutzen könnte, wäre das einfach super.“ Für ihn sei Skateboardfahren gerade interessant, weil es ein Sport sei, bei dem man nicht an feste Trainingszeiten gebunden ist. Bredenbek soll eigene Rampe bekommen: „Die Idee, eine Rampe in Bredenbek zu bauen, war schnell geboren“, sagte Lorenz. Hagens Vater, Bauausschussvorsitzender Peter Böge, hatte auch schon einen Ort im Auge. „Die Rasenfläche zwischen Fußball- und Tennisplatz am Sportheim wäre ideal." Im Bauausschuss kam die Idee positiv an. Vor allem auch, weil die Gemeinde nur die Materialkosten zu tragen hätte, die, da ist sich Böge sicher, durch Spendengelder refinanziert werden könnten. Halfpipe für Anfänger und Fortgeschrittene: „Wir würden eine Anlage für Anfänger und Fortgeschrittene bauen, die für Inliner, Skater und Biker gleichermaßen geeignet ist“, sagt Lorenz. Aus Holz soll sie entstehen, weil sie sich so leichter erweitern lässt. Der Fahrbelag der Halfpipe, die für Anfänger 1,20 Meter und für die Fortgeschrittenen 1,60 Meter hoch werden soll, besteht aus Siebdruckplatten, die sich biegen lassen. „Die sollen diagonal eingebaut werden, weil so die Geräuschentwicklung deutlich geringer ist“, erklärte der Zimmermann. Zimmermann spendet 250 Stunden Arbeit: Etwa 250 Stunden brauche man für den Bau, rechnet der Profi. „Dabei würde ich mich natürlich über Unterstützung von Jugendlichen freuen.“ Die Materialkosten schätzt er auf rund 5000 Euro. Bevor die Anlage freigegeben werde, würde sie vom TÜV abgenommen werden. "Ich würde mich freuen, wenn wir schon in diesem Sommer mit dem Bau beginnen könnten“, sagte Lorenz. Die Chancen stehen gut. Schon am Donnerstag, 18. Juni, soll sich die Gemeindevertretung mit dem Projekt befassen, sagt Böge. Dafür wolle man die Tagesordnung erweitern. Mehr aus der Region Rendsburg lesen Sie hier.

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