Neue Waldorfschule Rendsburg startet Naturprojekt Greenschooling

Hand aufs Holz, hieß es zum Start der Greenschooling-Woche in der Neuen Waldorfschule für alle 176 Schüler. Bildhauer Thomas Jaspert aus Bokel zog die Außenlinie der Finger sorgfältig mit einem Zimmererbleistift nach. Dann holten die Kinder mit Beitel und Hämmern in millimeterdünnen Schichten die Handsilhouetten aus dem Holz. Lesen Sie auch: Waldorfschule Rendsburg - Einzigartiges Vorhaben: "Darstellendes Spiel" soll Profilfach werden Ziel des Projekts: Ein Kunstwerk schaffen, das ein Symbol für die Gemeinschaft ist. Alle Hände sind gleichzeitig zu sehen, auch, wenn das Greenschooling in Kohorten läuft. Die Holzstelen werden entweder die Außenwand des Saalgebäudes zieren oder am Haupteingang aufgestellt werden. Bingo-Umweltlotterie fördert nachhaltige Naturprojekte : 26.000 Euro von der Bingo-Umweltlotterie hat die Schule im Aufbau für nachhaltige Naturprojekte und Schulhofgestaltung bekommen. Die Stelle eines Gartenbaulehrers wird damit zwei Jahre finanziert. In den kommenden zwei Jahren plant die Schule Projekte zu Ökologie, Ernährung, Energie, Müll und Konsum, berichtet Lehrerin Reingart Winkler. Die Idee: Die Projekte strahlen in die Region aus und befruchten sich gegenseitig. Unter anderem ist auch der Besuch des Kai-Landes in Bokel – ein ökologisch hochwertiges Feuchtwiesengebiet – geplant. Kontiki-Ofen per Hand gebaut: Weitere nachhaltige Natur- und Pflanzen-Projekte in der ersten Greenschooling-Phase: Siebtklässler bauten im Schulgarten einen neuen Kontiki-Ofen. Im 45 Grad-Winkel wurde dafür Boden metertief ausgehoben und ein lockerer Steingrund gelegt. Pflanzenreste können im Meiler durch gelenktes Ablöschen des Feuers in fruchtbaren Boden, Terra preta, verwandelt werden. „Der Ofen ist ein zentraler Punkt für Erdgewinnung,“ erklärt Gartenbaulehrer Toby Schulz. „Er wird über Jahrzehnte für den Gartenbau der Schule eingesetzt. Wir sparen damit den Ankauf von Pflanzerde.“ Regenwurmfarm für rote Kompostwürmer: Neben dem Meiler bauten Drittklässler eine Regenwurmfarm. Genauer: Einen Unterschlupf für rote Kompostwürmer. Schüler gestalteten die Grünanlagen an der Nobiskrüger Allee neu: Am Schuleingang stemmten Achtklässler Steine eines von Baumwurzeln hochgedrückten Outdoor-Schachbretts aus dem Boden. Die Spielfläche wird an anderer Stelle wieder aufgebaut. Am Zaun stachen Viertklässler mit vollem Muskeleinsatz Grassoden aus den Rasenkante: „Wir wollen Blumen pflanzen.“ Eine Beetanlage mit Info-Brett beim Haupteingang wird ebenfalls von Schülern überplant und gebaut. Lesen Sie auch: Kai-Land Bokel - Neues Habitat für Reptilien in Bokel Weiter sind Insekten-, Vogel- und Fledermausunterkünfte in Planung. Der Mensch als Teil des Lebensraums soll auch nicht vergessen werden: Naturspielgeräte sollen auf dem Schulhof aufgestellt werden.