Ottendorf Haushalt 2020: Steuererhöhungen und Kredit sollen Defizit senken

„Wir geben 2020 mehr Geld aus, als wir einnehmen“, machte Finanzausschussvorsitzender Hans-Helmut Freund (SPD) zu B eginn der Haushaltsberatungen deutlich. Das Problem: Schon die verpflichtenden Ausgaben, die die Gemeinde auf jeden Fall leisten müsse, würden die Einnahmen ins Minus drücken. Rund 1,8 Millionen Euro nehme die Gemeinde ein, knapp 58.000 Euro davon müsse sie als Umlagen an Kreis und Amt weitergeben. 478.000 Euro koste die Kita und 156.000 Euro die Schule. „Damit ist das Geld was wir haben schon verbraucht“, so Freund. Trotz Defizit soll investiert werden: Für 2020 plane man aber noch eine Umstellung auf LED-Beleuchtung für die Straßen, die rund 134.000 Euro koste. Zusätzlich würden im laufenden Betrieb für Straßen, Beleuchtung, Winterdienst und ÖPNV noch 92.000 Euro ausgegeben. Das Dorfgemeinschaftshaus (DGH) schlage mit gut 41.000 Euro zu Buche und für die Niederschlagswasserbeseitigung zahle die Gemeinde knapp 36.000 Euro. Dorfgemeinschaftshaus ist unverzichtbar: „Ohne das DGH gäbe es bis auf die Feuerwehr kein Gemeinschaftsleben im Dorf, auch wenn es freiwillige Leistungen sind, möchte ich an die Haushaltsmittel nicht rangehen, weil ich die Funktion für wichtig halte“, so Freund. Anders sei es bei den Kosten für das Niederschlagswasser. Die müssten, statt von der Gemeinde, von den Bürgern getragen werden. „Um die Kosten auf die Bürger umzulegen, brauchen wir eine Satzung, wie sie derzeit beispielsweise in Melsdorf erarbeitet wird.“ Die Erarbeitung schrieb sich der Finanzausschuss auf die Agenda 2020. Austritt aus der Aktivregion: Geld einsparen möchte man mit dem Austritt aus der Aktivregion. „Wir zahlen Geld ein, bekommen aber nichts“, so Freund. „Es gibt absehbar keine Förderprojekte, von denen wir profitieren könnten“, sagte Bürgermeisterin Sabine Sager (CDU). Insofern sei es nicht sinnvoll Mitglied zu bleiben und rund 1500 Euro Beitrag pro Jahr zu zahlen. Steuererhöhungen geplant: Um die Einnahmenseite zu verbessern, sprach sich der Finanzausschuss für die Anhebung der Grundsteuer auf den aktuellen Nivellierungssatz von 339 Prozent aus. Die Erhöhung würde der Gemeinde knapp 4000 Euro bringen. Das könnte aber nicht das Ende der Fahnenstange sein. „Im Ältestenrat vor der Gemeindevertretung werden wir überlegen sowohl die Hebesätze für Grundsteuer A und B, als auch die Gewerbesteuer auf 380 Prozent anzuheben“, sagte Sager. Das sei die vorgegebene Höhe, um beim Land Fehlbetragszuweisungen beantragen zu können. Melsdorf und Quarnbek hätten ihre Sätze bereits vor längerer Zeit entsprechend erhöht. Für Ottendorf würde diese Erhöhung ein Plus von gut 30.000 Euro gegenüber 2019 bedeuten. Kredit soll liquide Mittel aufstocken: Der Finanzausschuss beschloss, zumindest die LED-Beleuchtung über einen Kredit von 134.000 Euro zu finanzieren und so das Defizit im Finanzhaushalt zu mindern. Auch mit dieser Kreditaufnahme wird die Gemeinde bis Ende 2021 gesamtes verfügbares Kapital verbraucht haben. Immer informiert: Alle Nachrichten aus der Region Rendsburg finden Sie hier.

Ottendorf Haushalt 2020 - Steuern und Kredit sollen Defizit senken