Planungen im Bereich der Hamburger Landstraße lassen Anwohner aufhorchen

Während die Gemeindevertretung am 7. November erstmals öffentlich über eine geplante Bebauung im Bereich Mielkendorfer Weg/Hamburger Landstraße diskutierte, machen sich die Anwohner schon länger Gedanken. Im Frühjahr gab es auf dem Grundstück in der Hamburger Landstraße 58 intensive Rodungs- und Räumarbeiten, dort sollen offenbar Wohneinheiten entstehen. Für die Anwohner in dem Bereich gibt es noch viele offene Fragen. Fest steht: Das Areal – dazu gehört das Nachbargrundstück Mielkendorfer Weg 1, das im Besitz der Gemeinde ist –, findet sich im Ortsentwicklungskonzept als „Innenentwicklungsfläche 20 mit Entwicklungspotenzial zur wohnbaulichen Entwicklung“ wieder. „Das ist auch kein Geheimnis“, weiß Anwohner Peter Dentler aus dem Rammseer Berg. Dennoch machen Dentler und seine Nachbarn sich so ihre Gedanken. Bürgerdialog machte Pläne deutlich: „Wir wurden ja von der SPD vor einigen Wochen zum ersten Mal zu einem Bürgerdialog geladen, an dem auch die Investoren teilgenommen haben. Dabei wurden wir informiert, dass dort in dem Bereich Wohnbebauung angestrebt wird. Aber es gab keine konkreten Zahlen“, so Dentler. Denn im Raum steht auch, die Fläche mit dem Ankauf weiterer Grundstücke, beispielsweise dem Grundstück, das direkt gegenüber dem Kinderhaus liegt und der Gemeinde Molfsee gehört, zu erweitern. Genau da fangen die Bedenken der Anwohner aus dem Rammseer Berg an. „Das Grundstück der Gemeinde verfügt über einen wunderbaren Baumbestand, es wäre ausgesprochen schade, wenn diese Bäume verschwinden müssten“, erklärt Dentler. Dazu kommt, dass die Fläche dringend als Parkraum benötigt wird, denn: „Ob Hochzeiten, Volkshochschulbesuche, Sitzungen im Amt oder für das Kinderhaus, die Fläche steht immer voll mit Fahrzeugen“, betont Dentler, der seit drei Jahrzehnten in Molfsee lebt. Und nicht nur das: „Die Kinder nutzten den Weg, um sicher über den Rammseer Berg zur Grundschule zu kommen. Damit ist ihr Schulweg sicher, das sollte so bleiben.“ Was für die Kinder als sicherer Schulweg genutzt wird, ist auch für die Anwohner im Rammseer Berg bei Eisglätte eine wichtige Hilfe. „Wenn wir Glatteis oder Schnee haben, dann ist die Zufahrt über den Rammseer Berg derartig steil und glatt, dass wir tatsächlich den Weg über den Parkplatz nutzen, weil wir sonst nicht zu unseren Grundstücken kommen“, erläutert Peter Dentler. Früher habe es dort einen Zaun gegeben, aber vor vielen Jahren wurde der bereits entfernt, damit das Glatteis-Problem gelöst werden konnte. „Daher wäre es für uns Anwohner sehr wichtig, die jetzige Zuwegung zu behalten“, betont der 73-Jährige. Anwohner machen sich Sorgen: Des Weiteren hoffen die Anwohner auf eine Bebauung, die zu dem bestehenden Erscheinungsbild passt, „Wohnblocks mit mehreren Geschossen passen einfach nicht hierher“, so Dentler. Ursprünglich wurde in Molfsee über die Entwicklung von Baugebieten diskutiert, weil laut Landesplanung entsprechender Bedarf vorhanden sei. Doch auch da ändern sich offenbar die Vorgaben, denn im gerade erschienenen Jahresblättern des Kommunalvereins Molfsee ist die Prognose zum Wohnungsneubaubedarf aus dem Ortsentwicklungskonzept nachzulesen. „Die Studie geht davon aus, dass sich der Neubaubedarf insbesondere auf die Jahre bis 2020 konzentrieren wird. In den Folgejahren soll sich der Bedarf abschwächen. Umgerechnet auf die Gemeinde besteht laut Studie bis 2019 ein jährlicher Neubaubedarf von 22 Wohneinheiten, von 2020 bis 2024 nur noch ein jährlicher Bedarf von neun Wohneinheiten“, zitiert Dentler. „Wir hoffen, dass unsere Sorgen in die Planungen einbezogen werden.“ Immer informiert: Lesen Sie alle Nachrichten aus der Region Rendsburg.

Molfsee - Anwohner in Molfsee machen sich Sorgen