Nachdem das Innenleben des alten Lehmofens der Schule komplett durchgerostet war und er nicht mehr genutzt werden konnte, sollte schon im Sommer ein neuer Ofen gebaut werden. „Wir hatten einen Ofenbauer aus Kiel gefunden, der in einem Projekt in den Sommerferien mit den Kindern einen neuen Ofen bauen sollte“, erzählte Langer. Der Ofenbauer sei da gewesen, habe sich alles angeschaut und dann gesagt, dass er dazu keine Lust mehr habe. Damit fiel das Sommerferienprojekt ins Wasser.
"Grüne Baubrigade" sprang als Ofenbauer ein
„Das wollten wir so nicht stehenlassen und haben uns selbst ans Werk gemacht“, sagte der Bürgermeister. Er habe die „Grüne Baubrigade“ zusammengetrommelt, die neben LED-Beleuchtung, Mitnahmebänken und Büchertauschschränken schon Einiges ehrenamtlich in Quarnbek auf die Beine gestellt habe. Jetzt versuchten sie sich im Ofenbau.
Vier Ölfässer und jede Menge Lehm für den Ofenbau
„Das Prinzip ist einfach“, so Langer. Für jede Backröhre brauche man zwei Ölfässer. Ein Inneres, das ganz bleibe und dessen Deckel als Backofentür dient und eines von dem Deckel und Boden entfernt werden und das dann der Länge nach aufgeschnitten und aufgebogen wird. Der so entstandene Halbbogen wird um das andere Fass gelegt, sodass zwischen beiden Fässern ein Hohlraum entsteht, in dem die Hitze vom Feuer rundherum zirkulieren kann. Zwei solche Backröhren wurden gebaut und mit gut einem Kubikmeter Lehm bedeckt. „Der heizt sich auf und hält lange die Wärme“, erklärt Langer. Der Rauch vom Feuer wird über zwei Metallschornsteine abgeführt. Damit der Lehmofen lange hält, wurde er unter einem Unterstand gebaut.
Kräuterbrötchen zum Einbacken gelungen
Beim Tag der offenen Tür heizte Langer mit Holz unter den Tonnen den Ofen erstmals richtig an. Bis sich der Lehm richtig aufheizt, dauert es ein wenig. Schulleiterin Sabine Simon hatte Teig für Kräuterbrötchen vorbereitet, die von den Schülern zusammen mit Heilwig Führer-Gehl geformt wurden.
Geld fürs Zirkusprojekt der Regenbogenschule gesammelt
„An die Backzeit müssen wir uns herantasten“, sagte sie. Nach fünf Minuten wurde erstmals in den Ofen geschaut. Zwei Minuten später war die erste Ladung Brötchen fertig gebacken und nicht nur die Schüler waren begeistert. Die Besucher des Tags der offenen Tür, die vorher schon auf dem Flohmarkt gestöbert hatten oder Blumensamen und Kalender für ein Zirkusprojekt erstanden, bestaunten den neuen Ofen genauso. Ab jetzt kann in der Schule wieder selbst gebacken werden.
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