"Wir wollen wirksam den Tierschutz durchsetzen", sagte Steinburgs Landrat Torsten Wendt am Freitag bei einem Pressgespräch in Rendsburg. Seine Amtstierärzte stellen diese Bescheinigungen seit etwa zwei Wochen nicht mehr aus, erklärte der Verwaltungschef.
Diesem Schritt schlossen sich die Kreise Dithmarschen, Nordfriesland, Rendsburg-Eckernförde und Stormarn an, erklärte Sönke Schulz, der Geschäftsführer des Landkreistages. Damit reagieren sie auf Berichte über Exporte schleswig-holsteinischer Rinder, die inzwischen von Niedersachsen aus starten.
"Landwirtschaftsministerium lässt Kreise alleine"
Vertreter von Kreisen erhoben bei dem Pressegespräch schwere Vorwürfe gegen das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium. Dieses lasse die Kreise seit Ende 2017 alleine.
Damals habe der Kreis Steinburg nach einem Fernsehbericht über qualvolle Transporte in Länder außerhalb der EU das Landwirtschaftsministerium um Rat gebeten aber keine Antwort erhalten.
Landrat Wendt: "Das Ministerium nimmt seine Verantwortung nicht wahr." Rolf-Oliver Schwemer, Landrat in Rendsburg-Eckernförde, machte klar, warum die Kreise Hilfe aus Kiel erwarten: "Wir bewegen uns auf schwierigstem juristischem Terrain."
Ministerium kündigt Hilfe an
Jana Ohlhoff, Pressesprecherin von Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht versicherte am Freitag: "Wir sind an dem Thema aktiv dran." Sie kündigte an: "Wir werden uns Anfang nächster Woche an die Kreis-Veterinäre wenden und ihnen sagen, wie wir gemeinsam vorgehen werden. Wir wollen gemeinsam eine Lösung finden."
Noch drei Wochen
Schwemer hatte vor einer Woche die Rindertransporte von dem zentralen schleswig-holsteinischen Sammelplatz in Dätgen bei Nortorf in 14 Länder in Nordafrika, Südosteuropa, Asien und dem Nahen Osten gestoppt. Das galt zunächst für zwei Wochen, inzwischen verlängerte der Kreis das Exportverbot um weitere zwei Wochen. Damit gilt das Moratorium noch drei Wochen.
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