Vorlaufatteste sind nötig, wenn Tiere zunächst zu einer Sammelstelle in ein anderes Bundesland gebracht werden sollen. Die Amtstierärzte bescheinigen mit den Papieren, dass die Rinder keine Seuchen oder Krankheiten haben. Das Kieler Landwirtschaftsministerium hatte am Montag klar gestellt, dass die Kreise diese Atteste ausstellen müssen, wenn keine gesundheitlichen Bedenken bestünden.
Übers Emsland nach Marokko
Im aktuellen Fall habe die Rinderzucht-Genossenschaft RSH in Neumünster das Vorlaufattest für neun trächtige Kühe beatragt, die von einem Hof im Kreis Rendsburg-Eckernförde zunächst nach Lünne im niedersächsischen Emsland transportiert werden und von da aus ihre Fahrt nach Marokko antreten sollen.
Schlachten oder züchten?
Neben Tierschützern übt Landrat Rolf-Oliver Schwemer (parteilos) heftige Kritik an solchen Transporten in sogenannte Drittstaaten, weil die Tiere dabei große Qualen erlitten. In der Regel würden sie unter schlimmen Bedingungen in den nordafrikanischen, südosteuropäischen und asiatischen Ländern sowie Staaten des Nahen Ostens geschlachtet, erklärt Kreis-Veterinärin Freitag. Die Rinderzucht-Genossenschaft RSH erklärt dagegen, die Rindern dienten in den Zielländern der Zucht.
Im Februar hatte der Kreis die Direktexporte von einem zentralen Stall in Dätgen bei Nortorf gestoppt. Andere Kreise und das Land schlossen sich an.
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