Rendsburg: Kreis lässt Straßen sanieren

Landrat Rolf-Oliver Schwemer hat am Donnerstag den Ämtern und Gemeinden seinen Entwurf für den Kreishaushalt des laufenden Jahres vorgestellt. Daraus geht hervor, dass der Kreis sein ambitioniertes Sanierungsprogramm für die Kreisstraßen in diesem Jahr nahezu abschließen will. Ursprünglich sollte die Instandsetzung der am stärksten verfallenen Kreisstraßen zehn Jahre lang dauern. Dann ging es deutlich schneller. In nur fünf Jahren war ein Großteil der kreiseigenen Straßen mit einer Gesamtlänge von fast 200 Kilometern saniert worden. Sonderprogramme aufgelegt: Im Herbst 2014 hatte Landrat Schwemer die sogenannte Schwarzdeckensanierung zur Chefsache gemacht und mit dem Team der Bauverwaltung einen Zehnjahresplan aufgelegt. Der Kreistag gab grünes Licht. Die Straßen, für die der Kreis zuständig ist, wurden nach ihren Zuständen bewertet und 176 Kilometer mit einem Sanierungsbedarf von 37 Millionen Euro kamen zunächst auf die Prioritätenliste. Das entspricht einem Drittel des gesamten Straßennetzes in Hand des Kreises. Durch Sonderprogramme und vorgezogene Maßnahmen läuft das Sanierungsprogramm aber nicht – wie geplant – bis 2024, sondern kann bis auf einen kleinen Straßenabschnitt bereits in den kommenden Monaten abgeschlossen werden. Fast wäre der Kreis schon zum jetzigen Jahreswechsel fertig gewesen. „Ressourcenengpässe bei unseren Planungen und im Landesbetrieb haben dazu geführt, dass wir es noch nicht so ganz geschafft haben“, sagt Landrat Schwemer. 1,7 Millionen Euro in diesem Jahr: In diesem Jahr lässt der Kreis laut aktuellen Planungen drei Straßenabschnitte im Kreisgebiet sanieren: die Kreisstraße 12 zwischen Arpsdorf und Padenstedt, im Herbst die Kreisstraße 15 in Kleinflintbek und im Sommer die Kreisstraße 57 westlich von Eckernförde zwischen der B76 bis zur L265. Die Kosten für alle drei Maßnahmen liegen bei rund 1,7 Millionen Euro, 400.000 Euro kommen vom Land. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt des Straßensanierungsprogramms im Jahr 2017 wurden mehr als 15 Millionen Euro verbaut. Unterbau zu marode: Was dann noch fehlt: Das Zehnjahresprogramm sieht auch eine Sanierung der Kreisstraße 82 im Abschnitt zwischen Todenbüttel und Seefeld auf insgesamt rund 5,4 Kilometern vor. Im vergangenen Jahr wurde in einem ersten Bauabschnitt die Fahrbahndecke auf einer Länge von 3,1 Kilometern von Beringstedt bis nach Seefeld saniert. „Noch offen ist ein Abschnitt von Todenbüttel hinter der neu gebauten Brücke bis Beringstedt mit einer Länge von etwa 2300 Meter“, sagt Sebastian Hetzel, Fachbereichsleiter Regionalentwicklung, Bauen und Schule. In diesem Abschnitt hätten Bohrkerne gezeigt, dass der Unterbau der Straße so marode ist, dass alle Tragschichten erneuert und pechhaltiges Material fachgerecht entsorgt werden müssen. „Da es sich aufgrund des größeren Aufwands um eine Investitionsmaßnahme handelt, bedarf es einer intensiveren Planung. Die Durchführung ist daher erst für 2022 vorgesehen“, kündigt Hetzel an. Kreis fast Schuldenfrei: Der Haushaltsentwurf 2021 des Kreises sieht unter anderem 205 Millionen Euro für den Sozialbereich vor. Mit diesem Geld werden Eingliederungshilfen, Hilfen zum Lebensunterhalt, Hilfen zur Pflege oder der Kreisanteil an den Kosten der Unterkunft finanziert. 163 Millionen Euro sind für Jugend und Familie vorgesehen – unter anderem für Kitas, Schulische Hilfen, Hilfen zur Erziehung oder die Inobhutnahme gefährdeter Kinder. Rund 33 Millionen Euro sind für Regionalentwicklung, Bauen und Schulen vorgesehen. Darin sind fast 9 Millionen Euro für das neue Feuerwehrtechnische Zentrum und den Löschzug Gefahrgut sowie 3,6 Millionen Euro für den Neubau am Kreishaus enthalten. Der Kreis ist Ende 2021 nahezu schuldenfrei. Sie Schulden sanken von 40 Millionen Euro in 2007 über 20 Millionen in 2014 auf nur noch 200.000 Euro zum Jahresende, die aus vertraglichen Gründen nicht vorher abgelöst werden können.