Rumohr ist unzufrieden: Verliert das Amt Molfsee Gemeinden?

In Rumohr trifft sich die Gemeindevertretung am Montag, 18. Januar, ab 19.30 Uhr zur Sitzung. Die "Beratung und Beschlussfassung über die weitere Zukunft der Gemeinde Rumohr in der Struktur des Amtes Molfsee" steht dabei im Mittelpunkt. Denn: "Die Situation ist noch immer nicht zufriedenstellend", betont Bürgermeister Thomas Langmaack (KWG). Kritik bereits im Sommer 2020: Bereits im Sommer 2020 hatte es Kritik durch einige der amtsangehörigen Gemeinden gegeben, auch Rumohr hatte sich dabei zu Wort gemeldet. Damals erklärte Langmaack, dass durch die Corona-Pandemie vieles „aufgeploppt“ sei, beispielsweise der Mangel im Bereich Digitalisierung. Und er betonte: "Wir wollen mit der Kritik einen Prozess anstoßen. Wir müssen miteinander sprechen, nicht übereinander. Denn wir wollen gemeinsam positive Prozesse anstoßen.“ Daraufhin hatte es Ende August ein Gespräch mit allen Beteiligten gegeben - und am Ende stand fest, dass Kritikpunkte aufgelistet und auch die Molfseer Politik hinzugezogen werden sollte. Ein knappes halbes Jahr später ist das Fazit für die amtsangehörige Gemeinde Rumohr eher ernüchternd. "Es hat sich nichts getan, ich betone in dem Zusammenhang auch, dass es nicht gegen die Mitarbeiter des Amtes geht, eher um die Zusammenarbeit", betont Thomas Langmaack. "Wir können nicht ewig so weitermachen, dann kommt für uns alternativ auch die Zusammenarbeit mit einer anderen Verwaltung in Frage." Ob Flintbek eine Alternative sei oder Bordesholm - das ist noch nicht geklärt, erste Gespräche habe man schon mal geführt. Schierensee will Entscheidungen: Auch in Schierensee will man Entscheidungen treffen. Auf der Tagesordnung für den 18. Januar steht "Beratung und Beschlussfassung über die weitere Zusammenarbeit der Gemeinde Schierensee und dem Amt Molfsee", für Bürgermeister Manfred Kaiser (KWG) steht fest, "dass die Pflöcke bis Ende März eingeschlagen sein sollten". Im Klartext: "Die Politik in Molfsee hatte acht Monate Zeit, um zu reagieren. Nun reagieren wir", sagt Kaiser. Auch er betont, dass es keine Kritik an den Mitarbeitern sei, er sieht eher eine "Führungsschwäche in Molfsee". "Fehler sollten intern besprochen werden", so sein Hinweis. Aber er sieht auch die Übergabe an den künftigen Bürgermeister Timo Boss kritisch. "Mit der Abgabe seines eigenen Ehrenamtes als Bürgermeister von Rodenbek kann er das Amt aufgrund der Pandemie ja nicht mehr betreten. Wie soll das mit einer Übergabe gut klappen", fragt Manfred Kaiser. Ärger gibt es schon länger, das Fass zum Überlaufen brachte die letzte Amtsausschusssitzung in 2020. Oder besser gesagt - das Nichtstattfinden der Sitzung. Laut KN-Informationen hatte der Amtsausschuss den Saal in der Begegnungsstätte reserviert, um 18 Uhr hatte sich dann noch der Hauptausschuss aus Molfsee eingetragen. "Die Bürgermeister der amtsangehörigen Gemeinden waren vor Ort. Wir warteten. Und warteten. Um kurz vor 21 Uhr sind wir dann gegangen, ohne Sitzung", ärgert sich Kaiser. Für verlässliche Arbeit größere Rahmen schaffen: Und Thomas Langmaack stimmt zu. "Das war wirklich ein Ding, keiner hat es für nötig gehalten, uns über eine längere Sitzung zu informieren oder sich zumindest zu entschuldigen." Für Kaiser steht fest: "Offenbar steht Molfsee immer an erster Stelle, auch wenn die amtsangehörigen Gemeinden vor der Tür stehen. Das geht so nicht, wir müssen für verlässliche Arbeit einen größeren Rahmen schaffen. Vielleicht in Richtung Flintbek oder Bordesholm", gibt auch Kaiser zu bedenken. Denn auch krankheitsbedingt fehle es in Molfsee häufig an Ansprechpartnern. "Wenn ein Mitarbeiter nicht da ist, ruht die Arbeit, bis er wieder da ist. Kein anderer hat Zugriff auf seine Vorgänge", sagt Kaiser. Und fügt hinzu: "Wir haben Gespräche begonnen, von Molfsee kommt nur Schweigen."