Die Feuerwehrleute Christian Arp und Daniel Passig von der Schacht-Audorfer Wehr hatten für die Freiwilligen Feuerwehren des Amtes Eiderkanal in sechs Monaten Vorplanung die Großfeuer-Übung vorbereitet. Neu dabei: Die Wehren trainierten erstmals bei einem gemeinsamen Dienstabend für den Ernstfall.
Fünf Darsteller spielten im und vor dem Gebäude der Firma FOS in der Rüttgersstraße Verletzte, die im bis in den Keller vernebelten Gebäude gefunden werden mussten. Eine laut Szenario von Flammen eingeschlossene Frau musste per Leiter aus dem ersten Stock gerettet werden.
„Es ist keine Übung, sondern ein gemeinsamer Dienstabend der Wehren“, erläuterte Christian Arp. Ohne Druck sollten die Kameraden den wehrübergreifenden Einsatz als Retter trainieren. „Wir sind bei Großeinsätzen auf der Autobahn auch gemeinsam unterwegs.“ Es gehe beim Dienstabend darum, Feinschliff in der Kommunikation zu üben, erklärte Arp. Rückmeldungen nach erledigten Aufträgen an die Führungskräfte zählten zu den Aufgaben. „Wir müssen eine Sprache sprechen.“
700 Meter Schlauch zum Nord-Ostsee-Kanal
Atemschutzgeräteträger tauchten zu zweit in das komplett eingenebelte ehemalige Firmengebäude ein und suchten in allen Stockwerken nach Überlebenden. Eine Extra-Herausforderung für die Retter: Vor dem Haus spielte Sonja Basse eine Bewusstlose, an deren Seite ein Hund wachte. Für die Feuerwehrleute ein leicht lösbares Problem. Die Verletzte wurde angesprochen und per Trage zum DRK gebracht. Der Hund wurde in die Obhut der Polizei übergeben. „Der kann nicht mit den Rettungswagen“, erläuterte Heidi Dopp, Bereitschaftsleiterin beim DRK Rendsburg, das an der Übung beteiligt war.
700 Meter Schlauch wurden allein bis zum Nord-Ostsee-Kanal gelegt. Quer über das Gelände der Lürssen Werft lief die Wasserversorgung. An der Wasserförderungsstelle an der Mole hatten die Wehren aus Rade, Schacht-Audorf und Bovenau drei Pumpen installiert. Mit fünf bis acht Bar Druck förderten sie je 800 Liter Wasser.
Fazit von Daniel Passig nach dem Abschluss der zweistündigen Dienstabends: „Handwerklich war alles super, die Abschnittseinteilung lief etwas zögerlich.“ Für Christian Arp war das Übungsziel erreicht: „Wir sind ein Stück weiter gekommen. Wir haben Defizite erkannt und können daran arbeiten.“ Plan der Planer: Für November ein weiteres Notfallszenario für alle Wehren aus dem Amt Eiderkanal entwickeln. „Dann aber mit Zeitdruck, als Übung.“
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