Schulverband Nortorf investiert in zukunftsfähigen digitalen Unterricht

Auf den Steintischen im Foyer der Gemeinschaftsschule in Nortorf liegen statt Schulranzen Kartonstapel mit meterlangen Kabelschächten. Kabeltrommeln mit orangefarbenen Glasfaserkabeln stehen im Schulflur quer. In allen Gebäudetrakten werden rund 13 Kilometer Kabel neu verlegt, schätzt Jan Geschow, bauleitender Monteur. In den Klassen werden neue Verteilerschränke unter der Decke angebaut, Kabel von dort in Schächten bis zum Lehrerpult gezogen, Anschlussdosen gesetzt. Access Points für den drahtlosen Kontakt der Schüler-Endgeräte mit dem Schul-WLAN sind unterhalb der Decke. Zum Schulbeginn sollen alle Leitungen gelegt sein: Die Zahl der Datenverteilerschränke in der Schule wurde erhöht, die Ausstattung der vorhandenen ergänzt: Sie erhielten weitere Steckfelder, sogenannte Patchfelder, für die digitale Verbindung der Klassen mit dem zentralen WLAN-Anschluss, berichtet Jan Gerschow. Der Bauzeitplan in der Gemeinschaftsschule: Zum Schulbeginn sollen Kabel und Leitungsführungen in allen Klassen und dem Lehrerzimmer gelegt sein. Außerhalb der Unterrichts sollen Steckdosen gesetzt werden. „Der Schulverband hat drei Firmen beauftragt, die sechs Schulgebäude während der Sommerferien auszustatten“, berichtet Schulverbandsvorsteher Jochen Runge. Er erklärt den Bauablauf handfest: „Erst legen wir die Straßen, dann kommt die Ausstattung.“ Jede Schule hat bereits einen WLAN-Anschluss. In der Gemeinschaftsschule sei jedoch der Empfang in den Klassenräumen nicht gut. Geld kommt aus Landesprogramm: Rund 750.000 Euro aus dem Digitalpakt I aus dem Landesprogramm „Digital-Pakt SH – öffentliche Schulen für die digitale Grundinfrastruktur“ kann der Verband investieren. „Das Land vergab über das Programm Mittel vom Bund“, berichtet Jochen Runge. 15 Prozent Eigenanteil des Verbands sind in der Summe enthalten. Mit 20 Prozent der Mittel können digitale Endgeräte für Schüler angeschafft werden. Je nach vorgelegtem Schulkonzept werden Beamer oder Wanddisplays über den weiterhin in jedem Klassenraum verbleibenden Schultafeln als digitale Anzeige- und Präsentationsmedien angebracht. Die Finanzierung weiterer White-Board-Tafeln sei über die Mittel nicht möglich. 70.000 Euro will der Verband in Endgeräte für die Lehrer des dezentral arbeitenden Förderzentrums investieren. Schüler-iPads als Klassensätze angeschafft: Für den Unterricht werden Schüler-iPads als Klassensätze angeschafft. Sie bleiben in Koffern mit integrierter Aufladestation in den Schulen. „Nicht jeder Schüler erhält ein Leihgerät,“ betonte Jochen Runge. 1600 Schüler sind an Schulen des Verbands. Die Grundschulen in Bargstedt, Nortorf, Timmaspe, Kleinvollstedt, Groß Vollstedt zählen dazu, mehr als 800 Kinder sind an der Gemeinschaftsschule. Mit 66.000 Euro aus dem Digitalpakt II des Landes sollen für Schüler ohne digitales Endgerät zu Hause Leihgeräte angeschafft werden. Aus dem Bundesförderprogramm „Hygiene“, dessen Mittel das Land vergibt, erhielt der Schulverband 68.000 Euro. „Damit können wir Desinfektionsspender und -mittel anschaffen oder Container für Unterricht auf Abstand mieten,“ berichtete Jochen Runge. Insgesamt rund eine Million Euro wird der Verband in diesem Jahr in die Schulgebäude investieren. Weitere Nachrichten aus der Region Rendsburg lesen Sie hier.