Sophie Hobert ist seit 2019 Pastorin in der Christuskirche in Bordesholm

Ein schwieriger Einstieg für einen Neuling, der neben der Pastorin Stefanie Kämpf in der größten Kirchengemeinde in der Region Bordesholm eine halbe Stelle hat. Dennoch fällt ihre Halbjahresbilanz positiv aus. „Wir Pastoren haben einen Verkündungsauftrag. Es war viel Kreativität erforderlich, wenn man den nicht im Gottesdienst oder in der Gruppe erfüllen kann.“ Digital, unter anderem auch auf Instagram, hat Sophie Hobert, die aus Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern stammt, Texte veröffentlicht und Kontakt zu Gemeindemitgliedern gehalten. Das Feedback sei positiv gewesen, man werde wahrgenommen. „Viele waren in der Zeit des Nichtsehens für Nachrichten dankbar.“ Zaungottesdienst für Pflegeheim in Wattenbek: Für das Altenpflegeheim Dahlienhof in Wattenbek, für das sie auch zuständig ist, hat sie sich etwas Besonderes einfallen lassen. „Als die Einrichtung noch komplett geschlossen war, habe ich schriftliche Gottesdienste geschrieben, die von den Mitarbeiterinnen den Bewohnern vorgelesen wurden.“ Nach den ersten Lockerungen setzte die Theologin die „Zaun-Gottesdienste“ um. Vor dem Zaun predigte sie, die Bewohner saßen in der geschützten Zone. „Ich mag diese Kreativität, bei allem immer etwas Neues zu überlegen.“ Medizinstudium gefiel ihr nicht: In ihrer Jugend arbeitete Sophie Hobert ehrenamtlich in ihrer Kirchengemeinde mit, vor allem im musikalischen Bereich. „Nach dem Abitur wollte ich aber alles andere als Theologie studieren“, erzählt sie schmunzelnd. Klar war: Sie wolle einen Beruf, in dem sie mit Menschen zu tun hat. Sie startet in Rostock mit Medizin. Nach rund eineinhalb Jahren sei ihr aber klar gewesen, dass dieses Studium eigentlich nicht das sei, was sie eigentlich gewollt habe. „Ein Freund studierte damals Theologie. Ich wechselt und sofort war mir klar, dass ich das Richtige mache.“ Das Vikariat führte sie 2017 ins schleswig-holsteinische Kisdorf. Generationsübergreifende Projekte geplant: Im Mittelpunkt ihrer zukünftigen Arbeit sollen generationsübergreifende Projekte und Begegnungen stehen. Als „großes Geschenk“ bezeichnete sie, dass die Kita, die ein Jahr nach der Kirchengemeinde 2019 den 50. Geburtstag gefeiert hatte, trotz der Ängste von Mitarbeitern und Eltern wieder geöffnet habe. So langsam laufe in der Kirchengemeinde nach den Corona-Lockerungen alles wieder etwas an. „Die Menschen sehnen sich nach Begegnungen.“ Ein positiver Aspekt der Krise aus ihrer Sicht: Der Wert von Begegnungen, die selbstverständlich waren, wird mehr geschätzt. "Alles ist mir sympathisch": Die idyllische Region weiß die Pastorin, die mit ihrer Familie in Kiel lebt, zu schätzen. „Alles ist mir sympathisch, viele kennen sich untereinander. Das finde ich schön.“ Zwei- bis dreimal pro Woche ist Sophie Hobert in ihrem Dienstzimmer hinter dem Kirchenbüro in der Bahnhofstraße 60 zu finden: Tel. 04322/696730. Weitere Nachrichten aus der Region Bordesholm lesen Sie hier