Sozial- und Kulturausschuss in Brügge sagt Nein zu Stoffwindeln

Als umweltfreundliches Willkommenspaket für Neugeborene in Brügge stellte Grünenvertreter Christian Ohlrogge den Antrag vor. Danach könnten Familien mit Kindern unter drei Jahren einmalig einen Zuschuss von 150 Euro erhalten. Die Summe entspricht rund der Hälfte des Anschaffungspreises für eine Neugeborenen-Ausstattung mit wiederverwendbaren Windeln. Die Zuschusssumme ist bei 1500 Euro gedeckelt. „Es spart viel Müll, damit kann Brügge ein Zeichen beim Thema Nachhaltigkeit setzen und sich als klimafreundliche Gemeinde präsentieren“, erklärte Ohlrogge. Das Thema ist nicht leicht zu fassen: Jörg Geuring (SPD) hatte sich im Internet über die Ökobilanz von Wegwerf- und Stoffwindeln informiert. „Ich habe mir zwei Studien angeguckt, es fällt schwer, beides zu vergleichen, das Thema ist sehr komplex“, sagte Geuring. Einen Vorteil konnte der stellvertretende Bürgermeister Axel Reese (SPD) nach seinen Internetrecherchen nicht ausmachen: „Mit Stoffwindeln hätten Eltern 400 bis 1000 Euro Ersparnis, das hat aber ein Vertreiber von Stoffwindeln ausgerechnet“, so Reese. Stoffwindeln würden die Kita überfordern: Bürgermeister Werner Kärgel (CDU) lehnte eine Bezuschussung ab. „Wenn Familien das wollen, machen sie das, auch ohne Bezuschussung“, sagte er. Auch Kristina Vogt von der Brügger Kita meldete sich zu Wort. Die waschbaren Stoffwindeln wären in der täglichen Betreuungsarbeit schwierig zu integrieren. „Für jedes Kind müsste man die Ausstattung getrennt handhaben, zudem bräuchten wir große Lagerkapazitäten“, sagte die stellvertretende Kitaleiterin. Grünenchefin bedauert die Ablehnung: Christian Ohlrogge hob als Einziger die Hand für den Grünenvorschlag, SPD-Vertreter Geuring sowie die drei CDU-Vertreter stimmten dagegen. Die Beschlussempfehlung kommt bei der Gemeindevertretersitzung am Mittwoch, 11. März, erneut auf den Tisch. Ursula Werner-Schulz-Ehlbeck, Vorsitzende des Grünen-Ortsverbandes Bordesholm und Umgebung, bedauerte die Ablehnung. „Dabei gibt es viele junge Familien, die umweltbewusst sind und sich Gedanken über dieses Thema machen. Und sie werden immer mehr“, sagte sie. Einen ähnlichen Antrag werden die Grünen in Bordesholm nicht stellen. Die große Mehrheit der 19 Gemeindevertreter sind Männer, die sich mit solchen Themen des täglichen Lebens nicht beschäftigen, führte die Grünenchefin weiter aus. „Da wissen wir jetzt schon, wie das Abstimmungsergebnis aussehen würde.“ Mehr aus der Region Rendsburg lesen Sie hier.

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