Sport für ein besseres Miteinander

Die Programme „soziale Stadt“ und „Integration durch Sport“ gibt es bereits seit einiger Zeit. In Rendsburg starten Stadt, Sportverband und Politik ein neues Kooperationsmodell. Gemeinsamer Sport soll für ein besseres Miteinander von verschiedenen Nationalitäten und Kulturen im Stadtteil Mastbrook sorgen. Zielgruppe sind Menschen mit Migrationshintergrund. In Mastbrook leben besonders viele Menschen unterschiedlicher Herkunft, der Stadtteil gilt als sozialer Brennpunkt. Zentraler Kooperationspartner ist der vor fünf Jahren gegründete Sport- und Freizeitclub (SFC) Eiderstadt Rendsburg. „Die ausgebildeten Übungsleiter sind unser Kapital. Sie wissen genau, mit welchen Problemen wir zu kämpfen haben und wie man damit umgehen muss. Ohne diese Unterstützung werden wir keine Integration erreichen“, sagte Alexander Soroka, Vorsitzender des SFC-Eiderstadt. Er lässt sich selbst zum Übungsleiter ausbilden. „Besonders froh bin ich, dass sich auch Jugendliche für diese anspruchsvolle Aufgabe gefunden haben“, betonte Soroka. Neun Monate dauert die Ausbildung zum Übungsleiter (C-Lizenz), die um eine entsprechende Integrationsausbildung erweitert ist. Der erste Lehrgang endet im Juli. Dann werden die neuen Übungsleiter das Sportangebot des SFC-Eiderstadt erweitern. „Wir müssen einfach mehr tun, um die sozialen Strukturen in Problembereichen zu verändern. Gewaltdeeskalation ist dabei ein wichtiger Punkt“, sagte Innenminister Lothar Hay bei der Vorstellung des Projekts. „Der Stadtteil Mastbrook hat viele solcher Strukturen, an denen wir arbeiten wollen. Sport bietet Strukturen für den Tag und für die Freizeit“, ergänzt Rendsburgs Bürgermeister Andreas Breitner. „Wir sind de facto ein Einwanderungsland. Sport ist ein wichtiges Instrument unserer Gesellschaft, den sozialen Frieden zu erhalten“, sagte Dr. Ekkehard Wienholtz, Präsident des Landessportverbandes Schleswig-Holstein. Es sei die Aufgabe aller gesellschaftlichen Bereiche, die Menschen zu integrieren, die hier leben wollen. „Die Sportvereine stellen sich dieser Aufgabe“, versicherte Wienholtz. Das Modellprojekt kostet 36000 Euro und läuft bis zum Jahr 2011. Ein Drittel davon müssen die Stadt, der Landessportverband und der Rat für Kriminalitätsverhütung gemeinsam aufbringen. Den Rest steuert das Land bei. www.integration-durch-sport.de

Kooperationsmodell für den Stadtteil Mastbrook vorgestellt - Sportverband, Land und Stadt beteiligen sich - Sport für ein besseres Miteinander