Straßenreparatur in Nortorf: Ersthelfer für kleine Schlaglöcher

Nach einer Straßenabsackung im Postredder wurde kurzfristig die Kanalisation über Kopflöcher in der Straße repariert. Der Asphaltbelag wurde teils durch Pflastersteine ersetzt. Der Straßenbelagmix sieht wie ein Flickenteppich aus, Risse durchziehen die Straße. „Wenn man ein Kopfloch zur Reparatur der Kanäle macht, macht man zunächst ein Notpflaster drauf“, erläuterte Winfried Bentke aus dem Vorstand der Stadtwerke im Ausschuss für Bauwesen und Umwelt den Zustand. Ein Stadtwerke-Vortrag im Juni zur geplanten Filmung der Kanalisation der Stadt warf im Ausschuss für Willi Gronewald (SPD) weitergehende Fragen auf. Seinen Fragenkatalog beantworteten im Ausschuss Stadtwerke und Bauhof im August. Gronewald kritisierte den mangelnden Informationsfluss und das Vorgehen heftig. „Der Postredder ist eine der am stärksten befahrenen Straßen. Wieso werden da nicht alle paar Jahre die Kanäle befahren?“, fragte Willi Gronewald. Winfried Bentke aus dem Vorstand der Stadtwerke erinnerte: „Wir haben 80 Kilometer Straßen in Nortorf, einen Teil befahren wir regelmäßig. Allein 13 Kilometer in diesem Jahr.“ Gronewald fordert klare Information: Gronewald forderte von den Stadtwerken verständlichere Unterlagen über die Kanalfilmung und die geplanten Straßensanierungen ein. „Wir haben als Stadtverordnete keine Vorkenntnisse. Wir bekommen einen Packen Papier mit Fachinformationen. Ich brauche klare, zusammengefasste Informationen.“ Er kritisierte, es habe zur Kanalisation bereits ältere Unterlagen bei den Stadtwerken gegeben. „Dass es sie gibt, war uns nicht bekannt.“ Winfried Bentke und Sören Staben, Leiter des Bauhofs, erklärten nach Gronewalds Anfrage die Entscheidungswege und Verfahren bei Straßenreparaturen: Der Bauhof kontrolliert den Straßenzustand regelmäßig, Hinweise von Bürgern werden aufgenommen. Länge und Größe schadhafter Flächen gibt der Bauhof an die Stadt weiter. „Wir sprechen eine Empfehlung zur Reparatur aus, wir entscheiden nicht“, betonte Bauhofleiter Sören Staben. Die Bauverwaltung prüft und trifft eine Entscheidung. „Ich bin seit fünf Jahren hier, seitdem haben wir noch nie Nein gesagt“, berichtete Bauamtsleiter Thorsten Manthey. Kleine Schlaglöcher repariert der Bauhof selbst: Kleine Schlaglöcher in der Deckschicht repariert der Bauhof selbst. „Wir verstehen uns als Ersthelfer“, erklärte Sören Staben. Löcher erhalten eine Schicht Klebemasse, darauf Asphaltkörnung. Der Flicken wird mit dem Handstampfer verdichtet. Die Flicken halten bis zu fünf Jahren, das Material kostet pro Quadratmeter acht bis zwölf Euro. Größere Schäden bis zu zwei Zentimeter Tiefe im Belag werden gesammelt. Einmal im Jahr werden die Schäden von einer spezialisierten Firma im Edelflick-Verfahren repariert. Quadratmeterpreis: 15 bis 20 Euro, Haltbarkeit: sieben bis zehn Jahre. Die Schäden werden bis zum Herbst gesammelt, bis eine wirtschaftliche Größe erreicht ist und attraktive Preise bei der Ausschreibung erzielt werden können, berichtete Winfried Bentke. Die Liste wird fortlaufend ergänzt. „Wir fragen amtsweit in den Gemeinden Schäden ab, die Ausschreibung wird an ein Ingenieur-Büro vergeben“, erklärte Thorsten Manthey. Wir gehen davon aus, dass sie die Reparaturen ausführen: Eine abschließende Qualitätskontrolle gebe es bislang nicht. Der Bauhof weist Firmen in die Baustelle ein. „Wir gehen davon aus, dass sie die Reparaturen ausführen“, erklärte Staben. Stefan Döbbel (SPD) merkte an, im Postredder sei das nicht vollständig geschehen. Eine Garantie, dass unter der reparierten Straßenoberfläche die Kanäle in Ordnung seien, könne niemand geben, erklärte Winfried Bentke Gronewald. Gronewalds Frage, ob Sanieren statt Flicken des Straßenbelags auch ohne gleichzeitige Kanalsanierung nicht langfristig wirtschaftlicher sei, verneinte Bentke mit dem Hinweis, dass bei einer Sanierung Trag-, Binder und Deckschicht erneuert werden. Die Kosten dafür sind hoch. Mehr aus der Region Rendsburg lesen Sie hier.