Unbekannte Täter sprengten Fahrkartenautomat im Bahnhof Bordesholm

Mit einer unbekannten Bargeldsumme gelang den Tätern die Flucht. Sie hinterließen eine Spur der Verwüstung mit hohem Sachschaden. Das Gebäude bleibt verschont. Die Polizei geht mittlerweile offenbar von einer Serie aus, da das Landeskriminalamt (LKA) Kiel federführend bei den Ermittlungen ist. Eine Aussage dazu, ob es sich um eine organisierte Bande oder Einzeltäter handelt, war aber nicht zu bekommen. Gesprengt worden waren die Automaten vermutlich mit einem illegalen pyrotechnischen Gegenstand, teilte das LKA mit. Zahlreiche Taten im August: Zuletzt waren im August Automaten auf den Bahnhöfen in Flintbek, Kiel-Russee und Malente gesprengt worden. Zudem ist in Neuwittenbek ein Zigarettenautomat eine Stunde vor dem Anschlag auf den Flintbeker Bahnhof aufgesprengt worden. Insgesamt sind in diesem Jahr im Bereich der Bundespolizeiinspektion Kiel bereits neun Automaten gesprengt worden. Der Schaden soll in den sechsstelligen Bereich gehen. Deutsche Bahn AG hält sich bedeckt: Automaten-Sprengungen sind ein bundesweites Phänomen. Die Deutsche Bahn AG gibt sich bei der Nachfrage nach Fällen und Steigerungsraten allerdings sehr bedeckt. „Fahrausweisautomaten wurden in den letzten Jahren immer wieder Angriffsziel von Aufbrüchen und Vandalismus. Um Nachahmer und Trittbrettfahrer nicht auf den Plan zu rufen, werden wir keine weiteren Angaben dazu machen“, teilte eine Sprecherin aus Hamburg mit. Ein Automat kostet 30.000 Euro: Für die Bahn und ihre Kunden sind diese Taten misslich. Für beide Automaten in Bordesholm hieß es „Totalschaden“. Und die Neuanschaffung eines Ticketautomaten kostet 30.000 Euro, so die Pressestelle. „Fahrgäste ohne Fahrkarte bitten wir, sich beim Einstieg im Zug umgehend beim Zugbegleiter zu melden. Sie können dann dort eine Fahrkarte lösen.“ Zudem wurde auf die Möglichkeit der Buchung im Internet verwiesen. Bis zu drei Wochen könne es dauern, bis ein Automat ersetzt werde. Die Bahn AG werde trotz der Häufung der Fälle weiter am System mit den Fahrkartenautomaten festhalten. Kleingeld und Scheine geraubt: Angaben dazu, wie häufig das Bargeld auf den Bahnhöfen geleert wird, machte die Bahn AG auch nicht. Das LKA hatte mitgeteilt, dass aus einem der Fahrscheinautomaten in Bordesholm „augenscheinlich zumindest ein Kleingeldbehälter und beim zweiten Scheingeld in unbekannter Höhe entwendet worden sein dürfte“. Bahnhofsgebäude blieb unbeschädigt: Am Gebäude, das der Gemeinde Bordesholm gehört, ist durch die Sprengung kein Schaden entstanden. Das teilte Ordnungsamtsleiter Sven Ingwersen mit. Die Kommune hatte das Domizil im Rahmen der Stadtebauförderung 2000 saniert und vermietet die Räume an Firmen und eine Kanzlei. „Auch dort sind keine Schäden zu registrieren“, so Ingwersen. Auch die beiden Scheiben, die sich direkt hinter dem Automaten befinden, sind unbeschädigt geblieben. Nur 100 Meter von der Polizei entfernt: Der Bahnhof in Bordesholm befindet sich 100 Meter von der Polizeizentralstation im Rathaus entfernt. Zum Zeitpunkt der Sprengung war sie aber nicht besetzt. Die Dienststellen in Bordesholm und Molfsee fahren nachts ein gemeinsames Streifenkonzept. Hinweise zur Tat werden unter 110 entgegengenommen. Weitere Nachrichten aus der Region Rendsburg lesen Sie hier