Versorgungsbetriebe Bordesholm wollen Stattauto-Station realisieren

In der Gemeindevertretung am kommenden Dienstag, 16. Februar, ist auch noch keine Entscheidung vorgesehen. Das wundert VBB-Geschäftsführer Frank Günther, weil sich der Startschuss damit weiter verzögern wird. Seine Pläne hatte er bereits am 8. Dezember in der Gemeindevertretung vorgestellt. Wohlwollend hatten die Ortspolitiker die Pläne auch zur Kenntnis genommen. Bei der Präsentation hatte Günther auch einen Ortsplan verteilt, in dem die VBB den von ihr favorisierten Bereich für einen Standort im Zentrum eingekreist hatten. „Am liebsten in Bahnhofsnähe“, hatte Günther damals appelliert. Standort: Gemeinde lässt sich Zeit : Bis Mittwoch, also knapp zwei Monate später, gibt es seitens der Gemeinde noch keine Rückmeldung. Bürgermeister Ronald Büssow (SPD) betonte auf Anfrage unserer Zeitung, dass eine Beratung des Standorts in der nächsten Sitzung auch kein Thema sei. Von den VBB sei ja bislang kein konkreter Antrag gekommen. Er wolle das Ganze aber mit dem Geschäftsführer nochmals erörtern. Günther sprach von einem „Missverständnis“. Die VBB wollten den Standort mit der Gemeinde abstimmen. „Man kann einen Antrag erst stellen, wenn man einen genauen Standort hat“, so der VBB-Geschäftsführer. VBB favorisieren Parkplatz am Rathaus: Der Kooperationsvertrag mit Stattauto liege in der Schublade. Laut VBB-Vorstellungen sollen zwei Carsharing-Autos in Bordesholm stehen. Stattauto liefert die App, die VBB die Wagen. „Es wird auf zwei Renault Zoe hinauslaufen“, so Günther. Am Standort, und da favorisieren die VBB den kleinen öffentlichen Parkplatz neben dem Bahnhof gegenüber dem Rathausstellplatz, soll auch ein Container mit E-Bike-Ladestationen und Verleih von E-Scootern entstehen. Links und rechts davon sollen die Mietautos stehen. „Drei Stellflächen bräuchten wir mindestens“, so Günther. Unternehmen will endlich bestellen: Dieses Areal hält Bürgermeister Büssow nicht für optimal. Aus seiner Sicht wäre der Bereich auf der anderen Seite des Bahnhofs bei Edeka Dormeier, auf dem es auch Pendlerparkplätze gebe, geeigneter. Damit könnte Günther auch leben. Eine Entscheidung der Gemeinde wäre wichtig. „Dann könnten wir Autos und Container auch bestellen.“ 58 E-Autos fahren in Bordesholm schon: Insgesamt ist der Run auf E-Autos in Bordesholm weiter groß. Nach Angaben der VBB fahren momentan 58 echte E-Wagen in der Region. Der kommunale Versorger hat einen guten Überblick, denn die meisten Kunden beantragen bei den VBB eine Förderung. Lesen Sie auch: Weitere Carsharing-Stationen eröffnet In ihrem Kundenbonusprogramm, das jährlich ein Volumen von 70 000 Euro hat, gibt es beim Kauf eines E-Autos zusätzlich 500 Euro. Rund 20 Anträge für 2021 liegen bereits vor. Stattauto wurde 1991/92 gegründet: Stattauto Kiel und Lübeck ist 1991/92 gegründet worden. Es handelt sich um eine Genossenschaft. In Schleswig-Holstein gibt es Standorte in Bad Schwartau, Kiel, Kronshagen, Lübeck und Preetz. Nutzer können, müssen aber nicht Mitglied werden. Lesen Sie auch: Carsharing: Branchenführer kommen nicht nach Schleswig-Holstein Der Anteil an Genossenschaftsmitgliedern liegt bei 38 Prozent, heißt es auf der Website. Die Gesamtzahl der Nutzer beträgt 5500. Im Durchschnitt sind pro Vertrag zwei Fahrtberechtigte angemeldet.