Werkstatt-Theater Kiel: Konflikt um Saalmiete in Kronshagener Bürgerhaus

Im September feierte das Amateurensemble vom Werkstatt-Theater auf der Niederdeutschen Bühne mit seinem Stück "Wir sind die Neuen" Premiere. Die Kieler bringen die Komödie, die auf einem Film von Ralf Westhoff aus dem Jahr 2014 basiert, am Freitag, 23. Oktober, und Sonnabend, 24. Oktober, jeweils um 20 Uhr auf die Bühne des Bürgerhauses in Kronshagen. Beide Stücke sind ausverkauft. Doch die Frage wie viele Zuschauer der Aufführung beiwohnen dürfen, und was die Kieler dafür zahlen sollen, führte zu einem Konflikt zwischen Ensemble und der Gemeinde Kronshagen. "Hälfte der Plätze für doppelten Preis": Das Werkstatt-Theater Kiel ist als gemeinnütziger Verein organisiert. Laut Jörn Arens, 1. Vorsitzender, habe man im Dezember 2019 einen Nutzungsvertrag mit dem Bürgerhaus für den Saal mit 100 Sitzplätzen abgeschlossen. Doch durch die Corona-Auflagen sei lediglich Platz für 19 Stühle gewesen. "Daher habe ich den Vorschlag gemacht, die hintere Trennwand zu öffnen, um so eine Bestuhlung von 42 Plätzen zu erreichen", sagt Arens. Trotz der weiterhin bestehenden Reduzierung der Plätze sei man bereit gewesen, die volle Saalmiete für Saal A in Höhe von 440 Euro zu zahlen. Doch dies sei abgelehnt worden. Begründung: Man würde jetzt zwei Säle nutzen, und müsste daher 880 Euro bezahlen. "Kurz gesagt: Es gibt nur die Hälfte der Plätze aber die zum doppelten Preis", sagt Arens. Arens: Falsches Signal in Corona-Zeiten: Als gemeinnütziger Verein sei das Werkstatt-Theater nicht darauf ausgelegt, Gewinn zu machen. Doch in Kronshagen hätte man für Saalmiete und Tantiemen noch Geld mitbringen müssen. Für Arens in Corona-Zeiten, die besonders den Kulturschaffenden große Probleme bereiten, ein falsches Signal. Das Werkstatt-Theater selbst habe zum Beispiel dem Polnischen Theater in Kiel 1000 Euro und 1000 Euro an den Solokünstler Thies John gespendet. Gemeinde Kronshagen geht auf Vorschlag ein: Arens wandte sich an Kontakte in Kronshagen und kontaktierte Bürgermeister Ingo Sander (CDU). Nun wurde ein Kompromiss gefunden, der dem Vorschlag des Ensembles entspricht: 42 Zuschauer dürfen im Bürgerhaus das Stück sehen. Das Theater zahlt 440 Euro an Saalmiete. "Wir werden zwei Saalteile zur Verfügung stellen, und einer muss bezahlt werden", sagt Bürgermeister Sander. Er spricht von einem "einmaligen Entgegenkommen", da die Situation bei Vertragsabschluss im Dezember 2019 eine andere gewesen sei. Ansonsten gelten aber grundsätzlich die Satzungsgebühren für die einzelnen Saalmieten. Wer aufgrund der Corona-Auflagen mehr Platz benötigt, muss diesen auch bezahlen. Für Jörn Arens ist die „blöde Situation“ mit dem Kompromiss beendet. „Wir sind immer gern im Bürgerhaus gewesen und würden dort auch weiter spielen“, sagt er. Mit dem aktuellen Stück geht das Ensemble im November aber zunächst ins Gildehaus in Schönkirchen. Immer informiert: Lesen Sie alle Nachrichten aus Rendsburg.