Werner Hädrich vom Arbeitskreis Windvernunft schreibt an Sütterlin-Waack

Der Grund: Mit Sabine Sütterlin-Waack ist vor Kurzem eine neue Ministerin in das Amt eingezogen. "Bis zum 15. August soll das Paket des Landes fertig sein, da vier Wochen später das Kabinett entscheiden soll", weiß Hädrich. Und befürchtet: "Als neue Ministerin kann Frau Sütterlin-Waack doch die einzelnen Gebiete und ihre Probleme gar nicht kennen." Hoffnung auf Änderung der Planung: Genau das will Hädrich ändern, seit Langem setzt er sich intensiv mit dem Thema Windkraft im Bereich Flintbek auseinander und engagiert sich seit 2017 beim Arbeitskreis Windvernunft. "Ich möchte informieren und darum bitten, dass nicht weiter an der Planung festgehalten wird." Gründe dafür gibt es einige, unter anderem führt Hädrich die Siedlungsachse an, denn: "Eine weitere bauliche Entwicklung ist nicht möglich, wenn Windkraftanlagen in dem Eignungsgebiet entstehen, das rund 19 Hektar groß ist", ist Hädrich sicher. Auch die Gemeinde hat im Februar eine negative Stellungnahme beim Land abgegeben. Was Hädrich besondere Angst macht: "Ich habe Informationen, dass die Planer der Windkraftanlagen bei den Stadtwerken in Kiel bereits den Netzanschluss für zwei Windkraftanlagen prüfen lassen würden. Wenn wir von zwei Anlagen ausgehen, dann sind mehr als 5,6 MW Leistung möglich - dafür benötigt man jedoch große Anlagen", so Hädrich. Dafür kommen beispielsweise Anlagen von 250 Metern Höhe und bis zu 175 Metern Rotorendurchmesser infrage. "Derartige Anlagengrößen würden die Bevölkerung massiv treffen", betont Hädrich. Stadtwerke Kiel halten sich mit Informationen zurück: Bei den Stadtwerken hält man sich jedoch bedeckt. "Der in dieser Gegend zuständige Netzbetreiber, die SWKiel Netz GmbH, gibt aus Datenschutzgründen keine Informationen zu Kundenanfragen raus", erklärt Stadtwerke-Pressesprecher Sönke Schuster. Für Hädrich ist eines wichtig: "Wir reden nicht von einem Gebiet mit vorhandenen Windkraftanlagen, sondern hier wird quasi von null auf hundert gefahren." Dabei wird auch das Landschaftsbild deutlich beeinträchtigt, Schlagschatten durch rotierende Riesenflügel oder die optische Bedrängung durch mehrere Windturbinen führt Hädrich an, der mehr als zwanzig Jahre beim Melund als Fachaufsicht im Bereich Immissionsschutz tätig war. "Eine Ausweisung als Windvorrangfläche widerspricht den eigenen Zielsetzungen des Innenministeriums zur Siedlungsentwicklung in dieser Region", betont Hädrich und fügt hinzu: "Die Frage stellt sich, welch politischer Druck auf die Fachebene ausgeübt wird." "Alles, was zu machen ist, haben wir als Gemeinde getan.": Bürgermeister Olaf Plambeck erklärt: "Alles, was zu machen ist, haben wir als Gemeinde getan. Entschieden ist vonseiten des Landes noch nichts." Genau da haken Werner Hädrich und der Arbeitskreis nach. "Der Raum Kiel ist von einem hohen Bevölkerungswachstum gekennzeichnet. Ein aktuelles Baugebiet in Flintbek war vor Beginn der Erschließung bereits komplett ausverkauft, auch in Flintbek fehlt bald wieder Potenzial für die Wohnbauentwicklung. Mit dem geplanten Windpark wird der Gemeinde eine wichtige Siedlungsoption genommen", so Hädrich. Immer informiert: Lesen Sie alle Nachrichten aus der Region Rendsburg.