Westensee: Artgerechte Fütterung für Vögel im Winter, Hygiene ist wichtig

"Singvögel können in sehr kalten Nächten bis zu 50 Prozent ihres Körpergewichts verlieren. Deswegen ist gerade jetzt die Fütterung so wichtig", betont die Diplom-Biologin und zeigt in ihren Garten. Dort flattert es in fast allen Ecken, diverse Futterstellen hat die 44-Jährige dort eingerichtet, die von den Besuchern gern und viel angenommen werden. Die Besucherschar ist vielfältig und sehr bunt. "Grünfink, Buntspecht, Gimpel, Feld- und Haussperling, alle sind gern gesehene Gäste." Doch dafür muss man auch etwas machen: "Viele Leute machen den Fehler, dass die Vogelhäuser oder Futterstellen zu nah an der Terrasse sind. Das mögen die Vögel nicht, außerdem besteht die Gefahr, dass sie beim Erschrecken gegen die Scheibe fliegen", erklärt Gaedecke. Futterstellen an geschützten Stellen installieren: Daher hat sie die Futterstationen an geschützten Stellen installiert. Gern vor Hecken, Büschen oder Totholz, denn: "Fressfeinde wie Katzen oder Sperber haben natürlich auch ein Auge auf Vögel geworfen, daher brauchen die Vögel Schutz in unmittelbarer Nähe, den sie schnell aufsuchen können." Lesen Sie auch: Vögel füttern - aber richtig! Ein weiteres wichtiges Thema: Hygiene. "Futterstationen oder auch Vogelhäuser müssen regelmäßig gereinigt werden, heißes Wasser reicht", so Gaedecke. Während Meisen zwar ein Körnchen picken und meist wegfliegen, bleiben Spatzen gern länger und koten auch mal ins Vogelhaus. "Daher muss ab und zu gereinigt werden." Und was braucht man noch, damit der Garten und die Futterstationen heißt begehrt sind bei den gefiederten Gästen? "Qualitativ hochwertiges Futter", betont die Biologin. "Klasse statt Masse, denn auch das bemerken die Futtergäste", ist sie sicher. Mit Rindertalg und Kernen Futterglocken herstellen: Dazu gehören beispielsweise Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Hanfkörner und für Amseln gern auch Haferflocken und Rosinen. "Äpfel können besonders für Wacholderdrosseln auch gern gereicht werden." Bei Meisenknödeln sollte man ebenfalls auf Qualität achten oder sie selbst herstellen. "Rindertalg und Kerne können schön in kleine Blumentöpfe gefüllt werden, das ist eine schöne Bastelei auch für Kinder", weiß Natascha Gaedecke, die sich ehrenamtlich beim Nabu-Nortorf engagiert. Unter www.nabu.de gibt es Anleitungen zur Herstellung von Futterglocken. Mehr als 50 Prozent der heimischen Vogelarten fressen Körner und Samen, "diesen Vögeln kann man wunderbar mit einer Winterfütterung in der schweren Zeit helfen", sagt Natascha Gaedecke. "Das ist ein wichtiger Beitrag für den Tierschutz, denn damit erleichtert man das Überleben, und man richtet definitiv keinen Schaden an", so die Expertin. Stare bleiben im Winter immer häufiger vor Ort: Gern gesehene Gäste sind bei Gaedecke auch Stare, denn: "Viele dieser Zugvögel bleiben inzwischen über die Wintermonate bei uns." Rund 80 Nistkästen hat Natascha Gaedecke installiert, viele Stare haben dieses Angebot angenommen, aber auch Kleiber, Meisen oder Gartenrotschwanz nutzen die Nistmöglichkeit. Und wer dort nistet, bevölkert dann auch den Garten und die Futterstellen - zur Freude der Biologin, die gern auch die Gäste im Garten beobachtet.