Vermisster Kanufahrer ist tot

Gegen 11 Uhr herrschte am Dienstag traurige Gewissheit: Der am Sonntag auf dem Bossee gekenterte Kanufahrer ist tot. Polizeitaucher entdeckten die Leiche des 39-Jährigen in der Nähe eines Stegs. Gemeinsam mit einem 47-Jährigen hatte der Mann am Sonntagnachmittag einen Weihnachtsbaum auf einem Ponton auf dem Bosseer Schoor platziert. Bei der Aktion kenterte das Boot der beiden Kanufahrer. Der 47-Jährige konnte gerade noch mit letzter Kraft ans Ufer schwimmen. Sein Mitstreiter war trotz einer fünfstündigen Suchaktion am Sonntagabend zunächst nicht gefunden worden. Unter Leitung der Kriminalpolizei versammelten sich am Dienstagmorgen um 9.34 Uhr Einsatzkräfte der Feuerwehr Westensee, des Technischen Hilfswerk (THW) sowie der Polizeitaucher aus Eutin zur Einsatzbesprechung am Bossee. Sie warteten zunächst auf ein Boot des THW und ein mit Sonar ausgestattetes Boot der Polizei, die an der nahegelegenen Badestelle des Westensees zu Wasser gelassen wurden. Sonarboot suchte ab 10 Uhr nach dem Leichnam: Gegen 10 Uhr begann das Polizeiboot das Gewässer abzufahren. Dabei wurde vor allem der Bereich zwischen der Stelle, an dem der Weihnachtsbaum aufgestellt wurde und einem kleinen Steg neben der Anlegestelle eines Anglervereins abgesucht. „Es wird versucht, mit dem Sonar den Untergrund des Gewässers abzutasten. Bei einer Wassertiefe von drei bis fünf Metern geht das einigermaßen gut“, sagte Michael Heinrich von der Polizeidirektion Neumünster. Um ein Bild von der Situation unter Wasser zu zeichnen, müsste das Boot den Bereich in verschiedenen Winkeln befahren. Erst wenn sich Hinweise auf den vermuteten Leichnam ergeben würden, kämen die Polizeitaucher im Wasser zum Einsatz, ergänzte der Polizeisprecher. Aussage des 47-Jährigen grenzte die Suche ein: Den Bereich der Suche im acht Grad kalten Wasser hatten die Ermittler nach einer Aussage des 47-jährigen Kanufahrers, der sich am Sonntag ans Ufer retten konnte, eingrenzen können. Demnach hatte dieser seinen Mitstreiter nach dem Kentern des Bootes zuletzt zwischen dem Ponton, auf dem der Weihnachtsbaum befestigt wurde, und dem kleineren Steg neben der Anlegestelle über Wasser gesehen. Große Suchaktion war am Sonntagabend erfolglos verlaufen: Nachdem das Sonar des Polizeiboots in diesem Bereich Hinweise auf einen Körper im Wasser lieferte, installierten Polizeikräfte einige Meter vom Steg entfernt eine Boje. An dieser orientierten sich die nun zum Einsatz kommenden zwei Polizeitaucher, die wenige Minuten später um 11 Uhr die Leiche des 39-Jährigen fanden. Warum genau es bei der Weihnachtsbaum-Aktion am Sonntagnachmittag zum Kentern des Bootes kam, konnte Polizeisprecher Heinrich noch nicht sagen. Rund 90 Rettungskräfte hatten nach dem Unfall bis zum späten Sonntagabend unter anderem mit mehreren Sonarbooten, Tauchern, einer Drohne und einem Hubschrauber der Bundespolizei nach dem Mann gesucht – jedoch zunächst erfolglos.

Westensee: Vermisster Kanufahrer ist tot - Polizeitaucher finden Leiche