Zum Kronshagen-Jubiläum: Theater will bunte Geschichten erzählen

„Keine Angst, auf die Bühne müssen sie selbst nicht“, erklärt Theaterlehrer Jan Martensen. Das Porträtfoto allerdings schon, samt den Schülern, die die Geschichte des Porträtierten spielerisch umsetzen. Klingt erst einmal aufwändig, ist es aber nicht. Die Szenen für das Theater schreibt Martensen aus den Zitaten der Freiwilligen und entwickelt sie dann spielerisch gemeinsam mit den Schülern. „Dafür möchte ich vorab Interviews am Telefon mit ganz unterschiedlichen Kronshagenern führen, die irgendetwas mit dieser Gemeinde verbindet“, sagt Martensen. „Wir erhoffen uns so ein möglichst buntes Bild unserer Gemeinde. Die Zitate dürfen sich mit ganz profanen Dingen beschäftigen, aber auch sehr außergewöhnlich sein“, sagt er und hat ein paar Beispiele parat: „Ich mag an Kronshagen besonders die kurzen Wege und die gute Atmosphäre unter den Nachbarn“ oder „Die Geschichte der Gebrüder Steffen fasziniert mich, ich habe deswegen viel recherchiert…“ denkbar wäre auch „Ich bin der Architekt des Bürgerhauses und habe mich damals in einem Wettbewerb gegen sehr viele Mitbewerber durchgesetzt.“ Lustige Geschichten hinter dem Alltäglichen: Nihal Beuck ist die erste Interviewpartnerin und beweist, dass sich hinter ganz Alltäglichem auch lustige Geschichten verbergen können. „Ich bin erst 2016 nach Kronshagen gezogen, aber hier irgendwie schon lange zu Hause“, sagt die 44-Jährige. Sie sei quasi im Haus der Jugend aufgewachsen und habe dort auch ihre Liebe zum Theater entdeckt. „Eigentlich bin ich im Herzen schon immer Kronshagenerin gewesen.“ Mit dem Schwelgen in der Vergangenheit kommen auch die Erinnerungen. „Meinen ersten Freund habe ich dort kennengelernt.“ Mit einem Schmunzeln erinnert sie sich an den experimentierfreudigen Arztsohn, der im Winter tatsächlich mit seiner Zunge an einer Kronshagener Laterne vor der Brüder-Grimm-Schule festgefroren war. „Sein Vater musste dann kommen und ihm helfen.“ Lesen Sie auch: Zum Jubiläum: Krimi um Kronshagener Bronze-Schatz „Die gesammelten Zitate wird das Theaterensemble dramaturgisch bearbeiten und biografisch inszenieren“, sagt Martensen. „Natürlich können die Protagonisten den Text vorher lesen und dann entscheiden, ob sie ihn freigeben.“ Niemand müsse fürchten, dass Inhalte verändert würden oder er anders, als gewollt auf der Bühne dargestellt werde. „Wir möchten mit den Szenen einfach zeigen, wie bunt Kronshagen ist, und damit unseren Beitrag zur 750-Jahr-Feier leisten.“ Wer an dem Projekt teilnehmen möchte, der sollte sich möglichst kurzfristig bei Jan Martensen entweder per Telefon (0431/6794818) oder E-Mail (Jan.Martensen@gemskro.de) melden.