Klassische Gitarren neben Posaunen, Blockflöten neben Geigen, Pauken neben Saxophonen - ein buntes Sammelsurium der Instrumente, die in der Kreismusikschule gelehrt werden, zeigte sich dem Betrachter im Forum der Jugendakademie.
Es mussten zusätzliche Betten aufgestellt werden
48 Stunden zusammen leben und arbeiten hießt das Motto. Und das teilweise auf engstem Raum. „Wir mussten noch zusätzliche Notbetten und Matratzen in die Zimmer stellen“, berichtete Christine Braun, Leiterin der Kreismusikschule. Wenn sie nicht mit Rücksicht auf das Dutzend Dozenten nicht bei 120 Schluss gemacht hätte, hätten noch mehr der insgesamt 2160 Schüler der Kreismusikschule mitmachen wollen.
Frühstück, Mittag, zwischendurch Einzel-, Gruppen- und Gesamtproben. Selbst in den Pausen spielte immer noch irgendjemand zur Unterhaltung der anderen auf dem Klavier einen Ragtime oder übte in einer Ecke noch einmal für sich eine besonders knifflige Passage. Taisen Schettler (18) spielt Geige. „Bisher habe ich eigentlich nur für mich selber gespielt. Aber das Proben im großen Ensemble macht Spaß - und sich mit Leute auszutauschen.“
Den Austausch über Generationen hinweg vom 8- bis zum 80-Jährigen fand auch Bass-Klarinettistin Antje Albertsen (76) aus Klein Rönnau reizvoll. „Musiker verstehen sich, egal wie alt sie sind“, sagte sie.
Großes Abschlusskonzert zum Finale
Darauf, dass keiner mit seinem Instrument im Orchester voranprescht oder die anderen durch allzu viel Lautstärke unterbuttert, achtete Dirigentin Kathrin Wacker. Dass Perfektion bei diesem Projekt nicht in dem Maß zu erwarten ist, wie in ihrem Sinfonieorchester in Hamburg oder im Blasorchester Norderstedt mache ihr nichts aus. „Es macht Spaß zu sehen, wie sich die Schüler entwickeln und ins Orchester einfügen.“
Ihren Spaß teilten die Musiker am Sonntagnachmittag nach 48 Stunden mit den Zuhörern ihres Abschlusskonzertes mit einem bunten Programm von der Filmmusik des Disney-Films Frozen bis zu Dmitri Schostakowitschs „Jazz-Waltz Nr. 2“.