Amt Kisdorf: Leitender Verwaltungsbeamter Löchelt will in Ruhestand gehen

Alles deutet darauf hin, dass das Gremium dem Wunsch des 63-Jährigen nachkommt. Davon geht jedenfalls Amtsvorsteher Rainer Ahrens, auch Bürgermeister in Stuvenborn, fest aus. Rainer Löchelt, der in Elmshorn lebt, fing am 1. Juni 1980 beim Amt Kisdorf an, wurde dort im Sommer 2003 Leitender Verwaltungsbeamter. Das Amt erledigt die Amtsgeschäfte von neun Gemeinden – Kisdorf, Oersdorf, Winsen, Struvenhütten, Sievershütten, Stuvenborn, Kattendorf, Hüttblek und Wakendorf II. Zuletzt musste Rainer Löchelt aus den Reihen des Amtsausschusses heftige Kritik hinnehmen, weil Mitte des Jahres für acht von neun Gemeinden kein Haushalt vorgelegt werden konnte. Auch zahlreiche Jahresabschlüsse aus der Vergangenheit fehlen immer noch. Löchelt begründete das vor allem mit argen Personalproblemen. Antrag aus persönlichen Gründen gestellt: „Ich habe den Antrag aus persönlichen Gründen gestellt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen“, lautet Löchelts knapper Kommentar. „Wir schauen jetzt mal, wie das Verfahren weitergeht“, sagt Ahrens, erst dann werde man sich mit der Nachfolgersuche beschäftigen. Er bezeichnete Löchelt als „fachlich hochkompetent“ und die zuletzt an ihm geübte Kritik als „weitgehend unsachlich“. „Sicher hat die momentane Situation seinen Schritt forciert“, glaubt Kisdorfs Bürgermeister Wolfgang Stolze. Amtsausschussmitglieder seines Ortes waren die größten Löchelt-Kritiker. Stolze sagte ferner, dass er Löchelts Entscheidung schade findet, „denn wir haben gut zusammengearbeitet“. Er könne sie aber verstehen, denn es solle nicht sein, dass die Arbeit negative gesundheitliche Auswirkungen auf eine Person habe. „Ich habe ihn als fähigen Amtsleiter geschätzt“, sagt Kisdorfs FDP-Fraktionschef Dr. Jörg Seeger, der als Amtsausschussmitglied jüngst heftig gegen die Amtsverwaltung wetterte. Man habe Löchelt bei bestimmten Dingen kritisieren müssen. „Ich bedauere aber seinen Rücktritt so kurz vor der Pensionierung.“ Aber offenbar habe er stark unter Druck gestanden. Einige Bürgermeister bedauern den Schritt: Während Kattendorfs Bürgermeister Thorsten Barth zurzeit die Personalie nicht kommentieren möchte, bedauert sein Oersdorfer Amtskollege Tobias Böttcher Löchelts Schritt sehr. „Mir hat die Zusammenarbeit mit ihm immer viel Freude gemacht.“ Ähnlich äußert sich auch Jan Hinnerk Ilse, Bürgermeister in Wakendorf II: „Das ist schon sehr schade, denn er verfügt über ein schier unerschöpfliches Wissen.“ Ilse sieht es sehr kritisch, dass Löchelt zuletzt so angegangen wurde. Auch Sievershüttens Bürgermeister Stefan Weber findet Löchelts geplanten Rückzug bedauerlich. Und auch er glaubt, dass er mit der augenblicklichen Situation im Amt zu tun habe. „Ich finde es schade, dass Löchelt gerade jetzt das Schiff verlässt, da es gerade wieder versucht, ins Fahrwasser zurückzufinden“, kommentiert Hüttbleks Bürgermeister Frank Timmermann die Situation. Mehr Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.