Annäherung in der Abrechnungsaffäre bei Eintracht Segeberg

Eintracht Segeberg wird demnächst ein Angebot erhalten, in welcher Größenordnung Übungsleiterzuschüsse zurückgezahlt werden müssen, weil in den Fußball-Spielzeiten 2015/16 bis 2017/2018 zu viele Stunden abgerechnet worden waren. Die ursprünglichen Summen von je rund 20.000 an Stadt und Kreis werden es nicht sein. Mögliche Verrechnung von Förderungen mit Forderungen: "Über die Höhe der Rückzahlung ist nicht zu verhandeln. Aber der Kreis ist bereit, ausstehende Förderungen für Eintracht Segeberg mit den Forderungen des Kreises zu verrechnen", sagt Sven Neitzke, Geschäftsführer des Kreissportverbandes. Ganz wichtig für den Verein: "Grundsätzlich ist der Kreis bereit, den Verein weiterhin zu fördern." "Wir sind einen Schritt weiter", betont Hans-Heinrich Meins, Finanzvorstand der Eintracht. "Ich bin gespannt, welche konkreten Zahlen aufgerufen werden. Die Stadt schließt sich erfahrungsgemäß dem Kreis an." Er rechnet vor, was an Forderungen kommen könnte. "Den direkten Schaden von 2500 Euro zu viel abgerechneter Zuschüsse haben wir längst beglichen", erklärt der Groß Niendorfer. "Wenn wir die seit der Saison 2018/19 eingefrorenen Zuschüsse zugeteilt bekommen, blieben von ursprünglich 20.000 Euro rund 7800 Euro übrig, die wir noch zu tilgen hätten." Muss Eintracht Segeberg 40.000 oder 15.000 Euro zahlen? Das wäre keine Gesamtsumme an Kreis und Stadt in Höhe von 40.000, sondern "nur" von 15.000 Euro. Dass die Rückzahlung weit höher als der entstandene Schaden ist, liegt an den Richtlinien der Förderung: Fliegt eine überhöhte Übungsleiterabrechnung auf, müssen zur Strafe im betreffenden Jahr alle Zuschüsse zurückgezahlt werden. Über diese Richtlinie werde, so Meins, zwischen Stefan Pressel, dem Lübecker Anwalt des Vereins, und den Juristen des Kreises allerdings zu reden sein: "Es hat da während unseres Verfahrens eine Änderung gegeben." Pressel vertrete die Ansicht, dass Eintracht Segeberg davon profitieren könne. Deutlicher Verlust an Mitgliedern bei der Eintracht: Für Eintracht Segeberg ist es existenziell wichtig, dass zeitnah ein Schlussstrich unter die Abrechnungsaffäre gezogen wird. Dem Verein, der neben dem Fußball eine Badmintonsparte beheimatet, gehörten laut Meldung an den Landesportverband am 1. Januar nur noch 188 Sportler an. Vorstandssprecher Knut Polonji ist trotzdem zuversichtlich. "Vor dem erneuten Lockdown im November deutete sich ein Aufschwung an", betont er. Die Zusammenarbeit bei den A-, B- und C-Junioren mit der SG Trave 06, unter deren Dach der Leezener SC, SV Todesfelde und der SV Wittenborn ihre Nachwuchsarbeit bündeln, sei sehr gut angelaufen. "Außerdem konnten wir eine neue E-Jugend auf die Beine stellen." Die Männermannschaft habe in der A-Kreisklasse bis zur Unterbrechung der Saison eine sehr gute Rolle gespielt. "Wir konnten auch neue Pächter für das Sportlerheim in der Eintracht Arena finden, die die Räumlichkeiten inzwischen frisch renoviert haben." Vorstand setzt auf frischen Wind durch "positiven Spirit": Polonji ist überzeugt, dass sich vieles in die richtige Richtung bewegt: "Hoffentlich rollt der Ball bald wieder. Ich spüre bei uns im Klub einen positiven Spirit. Diese Aufbruchstimmung müssen wir nutzen, um die Mitgliederzahl möglichst schnell deutlich zu erhöhen."