Arbeitsmarkt in Segeberg: Tausende Firmen beantragen Kurzarbeit

Wie sich die Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt auswirkt, wird erst die Statistik im kommenden Monat zeigen. Denn: Die neuen Arbeitsmarktdaten wurden Mitte März erhoben – zu Beginn einer einsetzenden Frühjahrsbelebung. Zahlen binnen zwei Wochen überholt: „Der aktuelle Blick zeigt ein anderes Bild: die meisten Neu- und Wiedereinstellungen bleiben wegen der in weiten Teilen ruhenden Wirtschaft aus“, sagt Thomas Kenntemich, Leiter der für Segeberg zuständigen Agentur für Arbeit in Elmshorn. „Die Folgen für unseren regionalen Arbeitsmarkt werden wir erst ab nächsten Monat statistisch dokumentieren können.“ Deshalb sanken die Arbeitslosenzahlen in der „Vor-Corona-Zeit“ um 158. Damit waren Mitte März 6574 Segeberger arbeitslos gemeldet. Das sind 525 Menschen oder 8,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sinkt von 4,4 auf 4,3 Prozent. Vor einem Jahr betrug die Quote 4,0 Prozent. Das dies wohl nicht so bleiben wird, zeigt etwa der sprunghafte Anstieg beim Kurzarbeitergeld in den zurückliegenden beiden Wochen. So wurden in den Kreisen Segeberg und Pinneberg 2300 Anzeigen auf Kurzarbeit wegen der Corona-Krise eingereicht, meldet die Agentur für Arbeit. Kurzarbeit das richtige Mittel: „In der derzeitigen Situation, kommt es darauf an, Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Es ist vernünftig, dass die Unternehmen die Kurzarbeit so zahlreich in Anspruch nehmen. Davon profitieren beide Seiten. Die Beschäftigten, weil ihre Arbeitsverhältnisse bestehen bleiben, aber auch die Arbeitgeber, die ihr eingearbeitetes Personal behalten“, betont Kenntemich. Dies erlaube den Unternehmen den Betrieb nach der Krise schneller wieder anzufahren. „Die Anzeige-Flut traf uns praktisch von einem Tag auf den anderen. Wir haben sofort reagiert und das Kurzarbeitergeld-Team personell aufgestockt“, sagt Kenntemich. Mitarbeitende aus anderen Teams würden geschult und steigen in die Bearbeitung der Anzeigen und Abrechnungen ein. Lesen Sie auch: Riesenandrang auf Kurzarbeit „Den Unternehmen wollen wir zeitnah eine Rückmeldung zu ihren Anträgen geben“, versichert er und bittet Unternehmen darum, von wiederholten Nachfragen zum Bearbeitungsstand abzusehen. „Wir tun alles, um Arbeitsplätze und Existenzen zu sichern!“ verdeutlicht Thomas Kenntemich. Arbeitsamt online und telefonisch erreichbar: Wegen der Corona-Pandemie sind alle Dienststellen der Agentur für Arbeit und des Jobcenters des Kreises Segeberg derzeit nicht für Publikum zugänglich. Alle Leistungsbezieher könnten jedoch beruhigt sein, die Auszahlung ist gesichert. Wer sich neu arbeitslos melden muss, macht dies derzeit telefonisch oder online über www.arbeitsagentur.de/eservices. „Wir sind weiter für unsere Kunden da, auch wenn wir die persönlichen Gespräche auf ein Minimum reduzieren mussten“, betont Kenntemich. Zusätzlich zum Servicecenter, erreichbar unter der Telefonnummer 0800/4555500, wurde zudem eine lokale Servicerufnummer geschaltet, erreichbar unter Telefon: 04121/480100. Beide Rufnummern sind von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr erreichbar. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.

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