Drei stärkere Reaktionen nach Impfungen mit Astrazeneca

Nach anderen Ländern in Europa hat auch Deutschland am Montag Corona-Impfungen mit dem Präparat des Herstellers Astrazeneca vorsorglich ausgesetzt. Das hat das Bundesgesundheitsministerium mitgeteilt. Es verwies auf eine aktuelle Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts zu notwendigen weiteren Untersuchungen. Das Mittel Astraeneca macht Schlagzeilen, weil in Einzelfällen Geimpfte schwer erkrankt waren. Ob wegen der Impfdosis oder aus anderen Gründen, ist unklar. Astrazeneca: Drei Impfreaktionen: Bislang gab es im Kreis Segeberg drei unmittelbare, stärkere Impfreaktionen auf Astrazeneca, die innerhalb der ersten 30 Minuten nach der Impfung aufgetreten waren, berichtet Müller. Zwei Menschen verspürten Übelkeit. Eine Person hatte aufgrund einer Histaminunverträglichkeit einen Flush erlitten, also Hitzewallung mit Hautrötung. „Dies konnte aber schnell mit Antihistaminika behandelt werden.“ Lesen Sie auch: Bundesregierung setzt Corona-Impfung mit Astrazeneca aus Ob diese drei Reaktionen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Impfstoff stehen, könne sie nicht abschließend bewerten, sagt Müller. Weitere Nebenwirkungen, die nach der bis zu 30 minütigen Wartezeit im Impfzentrum aufgetreten sind, seien ihr nicht bekannt. Nur wenige Absagen vor Meldung: „Bisher wurden im Kreis Segeberg Impftermine nur in Einzelfällen abgesagt“, hatte Kreispressesprecherin Sabrina Müller gesagt, bevor die Meldung über die Impfpause mit Astrazeneca gekommen war. Die Gründe seien nicht bekannt, da die Bürgerin oder der Bürger die Online-Systemabsage nutzen. „Gründe muss die Person nicht nennen.“ Lesen Sie auch: Neues Testzentrum in Norderstedt: Zum Start gleich ein positiver Corona-Fall Bislang standen täglich folgende Impfdosen Astrazeneca zur Verfügung: Norderstedt: 96, Wahlstedt: 144, Kaltenkirchen: 96. Es wurde teilweise aber auch das BionTech-Mittel gespritzt. Coronavirus in 25 Kitas und Schulen im Kreis Segeberg: Unterdessen hat sich das Coronavirus im kreis Segeberg ausgebreitet. „Wir haben derzeit an etwa 25 Schulen und Kitas im Kreis Kenntnis von Coronafällen“, sagt Müller. Infiziert seien sowohl Kinder als auch Kita- und Schulbeschäftigte. „Zwei Fünftel betreffen Kitas, drei Fünftel Schulen, vor allem Grund- und Gemeinschaftsschulen.“ An einzelnen Schulen gebe es in mehreren Klassen Einzelfälle. Je nach Ermittlungsergebnissen des Infektionsschutzes mussten für die betroffenen Einrichtungen keine weiteren Maßnahmen veranlasst werden, in anderen Fällen sind ganze Klassen, Kohorten oder Gruppen in Quarantäne. „Nachweislich infiziert sind aktuell 55 Kinder und zehn Kita- und Schulbeschäftigte.“ Eltern werden informiert: Da es sich mehrheitlich um Einzelfälle handele, würden keine Namen genannt. Anders sei es bei großen Ausbrüchen wie jüngst in der Südstadt-Kita in Bad Segeberg. Mitarbeitende und Eltern sowie weitere enge Kontaktpersonen seien selbstverständlich in jedem Fall informiert worden. In Anbetracht der „massiv steigenden Corona-Fallzahlen im Kreis Segeberg und der sich weiter ausbreitenden Variante B 1.1.7“ ziehen Kreispolitik und Kreisverwaltung Konsequenzen. Kreispräsident Claus-Peter Dieck (CDU) hat gemeinsam mit seinen beiden Stellvertretern Cordula Schultz (SPD) und Dr. Gilbert Sieckmann-Joucken (Grüne), der Hauptausschussvorsitzenden Doris Grote (CDU) und Landrat Jan Peter Schröder (parteilos) entschieden, den Kreistag am Donnerstag, 18. März, abzusagen. Lesen Sie auch: Wie der Wechselunterricht in Schleswig-Holstein funktioniert Shopping-Tourismus: Hamburger stürmten das Outlet in Neumünster Übersicht: Was bleibt in Schleswig-Holstein geöffnet, wo werden Lockerungen zurückgenommen? Aktuelle Zahlen und Grafiken: So entwickelt sich das Coronavirus Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Sitzung abgesagt wegen Coronavirus: „Kein dort zu behandelndes Thema ist so wichtig, als dass es das Risiko einer Ansteckung für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen innen wert wäre“, sagte Dieck. Themen sollten etwa die Höhe der Kreisumlage sein, Frauenhausförderung, Nachtragshaushalt, Kulturförderung, Bau einer Travebrücke in Herrenmühle und die Schülerbeförderung. Unter Beobachtung der Pandemie-Entwicklung soll ein neuer Termin für Ende April gefunden werden. Die nächste reguläre Sitzung ist am 6. Mai. Die Hauptausschusssitzung am Dienstag, 16. März, ab 18 Uhr wird als Videokonferenz abgehalten, und nur für zwingend nötige Tagesordnungspunkte. Alle weiteren Punkte werden auf 22. April verschoben.

Astrazeneca-Impfung im Kreis Segeberg - Drei stärkere Reaktionen nach Impfungen