Bad Bramstedt: Aldi baut Verkaufszelt in Hitzhusen auf

„Der kann doch hierbleiben, das wäre richtig cool“, findet Jody Püttner und packt im großen Aldi-Verkaufszelt auf dem Gelände des Wigger-Baumarktes in Hitzhusen Getränke in ihren Einkaufswagen. Doch ihr Wunsch und der vieler weiterer Kunden wird sich nicht erfüllen: Denn der Discounter-Riese wird nur solange an seinem Ersatzstandort in der knapp 1300 Einwohner zählenden Gemeinde bleiben, bis der Aldi-Markt an der Hamburger Straße in Bad Bramstedt dort nach dem Abriss durch einen größeren Neubau ersetzt worden ist. Hitzhusens Bürgermeisterin Claudia Peschel freut sich trotzdem sehr über die Aldi-Verkaufs-Stippvisite: „Ein nettes Highlight für den Ort in Corona-Zeiten.“ Seit knapp 20 Jahren kein Dorfladen in Hitzhusen: „Man sieht, was möglich ist, wenn alle in die gleiche Richtung ziehen“, sagt ein zufriedener Christian Voiges. Der Leiter Immobilien und Expansion bei Aldi-Nord betont, dass erst im Dezember letzten Jahres die Idee entstand, Hitzhusen als Zwischenlösung zu wählen. „Unser Regionalverkaufsleiter Benjamin Neumerkel, der in Bad Bramstedt wohnt, hatte die Idee.“ Und die stieß auch bei der Bürgermeisterin sofort auf offene Ohren: „Schließlich gibt es bei uns seit 1992 keinen Dorfladen mehr“, sagt sie. Aldi-Zelt in Hitzhusen wie Zirkusarena: Claudia Peschel erklärt, dass das Verkaufszelt als „fliegender Bau“, vergleichbar mit einer Zirkusarena, betrachtet werde und deshalb so schnell aufgestellt werden konnte. Doch für die geplante längere Verweildauer dort sei eine Baugenehmigung erforderlich. „Das läuft gerade alles parallel“, betont Voiges, denn Aldi möchte voraussichtlich bis Ende September in Hitzhusen bleiben. Obwohl der Disccounter auch noch im Bad Bramstedter Famila-Markt eine Filiale betreibt, sollte die zweite auch während der Umbauphase präsent sein, liege jetzt im Nachbarort nah an der Stadtgrenze. Neubau-Plan für Aldi seit 2016: Den Plan für die Umgestaltung des Gebäudes an der Hamburger Straße hatte Aldi bereits 2016 gefasst, gerade einmal acht Jahre nach der Eröffnung. Der Grund: die Größe. „Mit rund 840 Quadratmetern ist der Markt dort einfach zu klein“, sagt Voiges. Der neue wird 1200 Quadratmeter groß werden und sich auch optisch verändern, zum Beispiel eine großflächige Verglasung erhalten. Klima im Zelt besonders wichtig: Großzügig geht es auch in der Zwischenlösung in Hitzhusen zu. „Wir bieten hier ebenfalls gut 800 Quadratmeter Verkaufsfläche an“, erklärt Neumerkel. „Und die Kunden finden hier auch exakt das identische Warenangebot wie im gerade geschlossenen Markt vor“, ergänzt Filialleiter Sebastian Bildge, der seit 2014 diese Position bekleidet. Innerhalb weniger Tage wurde das Sortiment in die Regale einsortiert, Kühlung und Kassensystem installiert. Besonderer Wert wurde auf die Klimatisierung gelegt, „denn im Winter darf es nicht zu kalt, bei sommerlichen Temperaturen keinesfalls zu heiß werden“, sagt Bildge, der von einem achtköpfigen Team unterstützt wird. „Das haben wir sehr gut hinbekommen.“ Parkplätze und Toiletten vorhanden: Neben der Verkaufsfläche stehen auch noch 200 Quadratmeter Lager zur Verfügung. Daneben gibt es ferner einen Sanitärcontainer und einen als Aufenthaltsbereich für die Mitarbeiter. Auch genügend Parkplätze sind auf dem weitläufigen Gelände vorhanden. Die reichen auch, wenn der angrenze Baumarkt nach dem Corona-Lockdown wieder seine Türen öffnen darf. Lesen Sie auch: Aldi in Kaltenkirchen bekommt einen Anbau Ursprünglich sollte erst am Sonnabend im Verkaufszelt der Betrieb aufgenommen werden, „aber wir waren überraschender Weise so schnell, dass wir mit dem Verkauf bereits am Freitag beginnen konnten“, so Bildge, der sich über den Kundenzuspruch in seinem bis zu acht Meter hohen Zelt an den ersten zwei Tagen nicht beklagen kann. „Das war richtig gut.“ Und die Resonanz der Besucher fiel durchweg positiv aus. „Das ist schön hier, hell und luftig“, sagt zum Beispiel Ingrid Ahnfeld aus Wrist und erntet dafür ein heftiges Kopfnicken ihres Ehemannes Horst. Sie hatten in der Zeitung von der Aldi-Eröffnung gelesen, wollten sich deshalb den Verkauf im Zelt einmal ansehen. „Es ist hier sehr schön, hell und ruhig“, findet auch Friderike Lüthje aus Mönkloh: „Aldi sollte hier nicht weggehen.“ Eine Meinung die auch Sylvia Raasch aus Hitzhusen teil: „Das ist wirklich praktisch, man kann schnell etwas besorgen, muss nicht extra nach Bad Bramstedt fahren.“ Und Jody Püttner kann nun endlich zu Fuß zum Einkaufen gehen. „Das ist jetzt richtig toll. So sollte es bleiben.“