Bad Bramstedt: Corona verzögert den Schulbau

Die Grundschule Am Bahnhof wird zunächst zwei neue Klassenräume und Sanitäranlagen bekommen. Notwendig wird dies, weil das Neubaugebiet südlich der Bimöhler Straße weiter wächst. Es liegt im Einzugsgebiet der Grundschule. Für die Offene Ganztagsschule ist sogar ein Neubau auf dem Schulgelände geplant, doch der wurde aus Kostengründen erst einmal verschoben. Um die Erweiterung der Grundschule wird schon seit mehreren Jahren gerungen. Das Problem: Der Altbau steht unter Denkmalschutz. Gebaut wurde das Haus 1911/12 als Höhere Privatschule, später wurde daraus das Gymnasium Jürgen-Fuhlendorf-Schule, das Anfang der Siebzigerjahre einen Neubau am Düsternhoop bekam. Seitdem wird das schmucke Haus als Grundschule Am Bahnhof genutzt. Genehmigung der Denkmalschützer liegt vor: Noch zu Zeiten des Gymnasiums wurde das Gebäude um einen Neubau erweitert, der durch einen ebenerdigen Zwischenbau mit dem Haupthaus verbunden wurde. Der soll nun einem neuen Zwischenbau weichen. "Das Denkmalamt und wir hatten nicht immer die gleichen Vorstellungen", erklärte Axel Lausch, Sachgebietsleiter Hochbau im städtischen Bauamt. Und durch die Corona-Krise habe sich das Genehmigungsverfahren dann zusätzlich verzögert. "Doch nun haben wir die Genehmigung des Denkmalamtes", erklärte Lausch. Geplant ist ein zweigeschossiges Gebäude mit zwei Klassenräumen, Sanitärräumen und einem Fahrstuhl, durch den auch die erste Etage des Altbaus erschlossen wird. Damit wird gleich noch ein zweites Problem gelöst: Die Schule ist bisher nicht barrierefrei. Schule wird barrierefrei: Um sie für Rollstuhlfahrer voll nutzbar zu machen, ist jedoch noch ein zweiter Fahrstuhl erforderlich, der im Altbau vom ersten Stock ins Dachgeschoss führt. Hier ist die Offene Ganztagsschule untergebracht. Nur einen Fahrstuhl, was wesentlich günstiger geworden wäre, genehmigten die Denkmalschützer nicht. Der Fahrstuhlschacht wäre dann im Obergeschoss von außen sichtbar gewesen, was das Erscheinungsbild der alten Schule beeinträchtigt hätte. Die Kosten hat das Bauamt auf gut 1,2 Millionen Euro geschätzt. 700.000 Euro steuert jedoch der Bund aus einem Schulbauförderprogramm bei. Am Montag, 4. Mai, wird das Vorhaben den städtischen Bauausschuss beschäftigen, der ab 19 Uhr in der Sporthalle Schäferberg Süd tagt. Das Gremium muss seine Zustimmung zum Abriss des Mittelbaus geben, weil der, wie alle Gebäude im Geltungsbereich, durch die Erhaltungssatzung geschützt ist. Danach wird die Stadtverwaltung den Bauantrag beim Kreisbauamt stellen. "Unser Plan ist es, in den Sommerferien den Zwischenbau abzureißen, um Störungen des Unterrichts zu vermeiden", erklärte Lausch. Er rechnet mit einer Bauzeit von einem Jahr. Weil dann die Toiletten des Zwischenbaus fehlen, wird ein WC-Container auf dem Schulhof aufgestellt. Rektorin Katja Walter sagte zu KN-Online: "Wir sind froh, dass es nun endlich weitergehen wird. Je eher, desto besser." Stochennest-Grundschule braucht mehr Zeit: Das zweite Projekt, ein Neubau an der Grundschule am Storchennest für die Offene Ganztagsschule, wird noch länger auf sich warten lassen. Lausch berichtete, die Schulleitung werde in dieser Woche den Raumbedarf ermitteln. "Erst danach können wir mit der Planung beginnen." Im Gespräch sind ein Erweiterungsbau, der an die Mensa angesetzt wird, oder ein kompletter Neubau auf einem Grundstück direkt neben dem Schulgelände, das die Stadt im letzten Jahr erworben hatte. Die Erweiterung wird nötig, weil der Platz schon ab dem nächsten Schuljahr nicht mehr für alle zur Betreuung angemeldeten Kinder ausreicht. Als Übergangslösung wird dann ein Bus-Shuttle eingerichtet, der die Betreuungskinder zur leerstehenden Schule in Weddelbrook bringt und von dort auch wieder abholt. Das kostet den Schulverband voraussichtlich 120.000 Euro im Jahr. Weitere Berichte aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.

Bad Bramstedt - Schulerweiterung kommt stockend voran