Bad Bramstedt: Debatte über Corona-Streichliste verschoben

Bürgermeisterin Verena Jeske rief Zuschauer und Kommunalpolitiker bisweilen auch selbst zur Ordnung, wenn sie die am Eingang ausgegebenen Gesichtsmasken nicht trugen und sich zu nahe kamen. Es galt die Vorschrift, dass jeder in der Halle die Maske vor dem Gesicht haben müsse, solange er nicht auf seinem Platz sitze. Die Tische der Politiker standen mit 1,50 Meter Abstand, das Publikum saß auf der Tribüne, mit gleicher Distanz zueinander. Es musste die Stadtverordneten immer wieder mal ermahnen, doch lauter zu sprechen, und eine Präsentation von Stadtmarketingleiterin Greta Jöhnk blieb wegen der Entfernung unleserlich. Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? Dann melden Sie sich hier für den Newsletter " Holstein Kiel - Die Woche " kostenfrei an. Versand: jeden Freitag, 11.30 Uhr. Das Gremium hatte sich eigentlich vorgenommen, über eine lange Liste von Einsparmöglichkeiten zu beraten, die die Stadtverwaltung vorgelegt hatte. Damit sollte den rückläufigen Steuereinnahmen durch die Corona-Krise entgegengewirkt werden. Das Thema musste zu fortgeschrittener Stunde vertagt werden, da zuvor lange über Anträge des Seniorenbeirats zum Tourismus debattiert worden war, die alle abgeschmettert wurden. Nur Grundsatzdebatte zur Sparliste: So blieb es nur bei einer Grundsatzdebatte über die Sparliste. Sie sieht Einsparmöglichkeiten von gut 1,7 Millionen Euro vor, zum Teil sind darin auch harte Einschnitte in sozialen Bereichen aufgeführt: Streichung der Streetwork für problematische Jugendliche, des Zuschusses an die Lebenshilfe, Verteuerung der Mittagsverpflegung an den Kitas für Eltern beispielsweise. Jeske betonte, die Liste zähle nur Möglichkeiten auf und gäbe nicht ihre Meinung wider. "Persönlich finde ich die Streichungen im sozialen Bereich auch schwierig, die Stelle Streetworker beispielsweise haben wir ja gerade erst geschaffen." Auch die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Städing hatte sich schriftlich in die Diskussion eingemischt. In einem Brief an den Ausschuss weist sie darauf hin, dass Kürzungen für Beratungseinrichtungen vor allem Familien träfen, die in der Corona-Krise ohnehin schon schwer belastet seien. Auch zusätzliche Kosten durch die Kita-Betreuung sollten Eltern, die vielfach in Kurzarbeit sind und weniger Einkommen haben, zurzeit nicht zugemutet werden. SPD hofft auf Hilfsprogramme: Jan-Uwe Schadendorf (SPD) forderte, zunächst abzuwarten, ob es Hilfsprogramme für die Kommunen gebe. "Vorher sollten wir nicht die Axt an sozialen Aufgaben ansetzen." Stefan Brumm (CDU) sprach sich dafür aus, "nicht alles komplett herunterzufahren. Wir müssen auch an die Wirtschaft denken." Auch Gilbert Sieckmann-Joucken (Bündnis 90/Grüne) forderte, an die Handwerker und die örtliche Wirtschaft zu denken, die auch von Aufträgen der Stadt lebten. Volker Wrage sagte: "Ich hätte gewünscht, dass die Stadtverwaltung die Einsparliste schon im Dezember zur Haushaltsberatung vorgelegt hätte." Dann wäre gar nicht erst ein schon damals defizitärer Haushalt beschlossen worden. Was gestrichen wird oder welche Mehrbelastungen auf die Bürger zukommen, soll nun in einer weiteren Finanzausschusssitzung am 19. Mai beraten werden. Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein So viele bestätigte Corona-Fälle gibt es in Schleswig-Holstein Zweitwohnungen sollen ab dem 4. Mai wieder nutzbar sein Kieler Woche 2020: Planungen mit vielen Fragezeichen Ausnahmeregelung: Einzelhandel darf an den kommenden Sonntagen öffnen Spielplätze öffnen: wie soll das gehen? Die Rolle der Literatur in der Corona-Krise In Corona-Zeiten: Gartenkonzerte sorgen in Seniorenheimen für Abwechslung Stornierte Reise: Kunden können laut Verbraucherzentrale Rückzahlung verlangen Corona-Frage des Tages: Ist Kinderbetreuung im Team erlaubt? Hier finden Sie die Antwort THW: Das denkt Trainer Jicha über den „unvollendeten“ Titel Alltagsmasken: Das müssen Sie beachten Diese Strafen sieht der Bußgeldkatalog in SH vor Schutz vor Corona: Diese Desinfektionsmittel wirken Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Weitere Berichte aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.

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